Nicht der übliche Thriller

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karla kolumna Avatar

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"Opfer" von Bo Svernström ist ein lesenswerter Thriller, der sich von den üblichen doch unterscheiden kann. Er ist in drei prägnante Teile gegliedert, die das bisher Gelesene in ein komplett anderes Licht rücken (könnten). Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven: die Handlung an sich, Opfer sowie Kriminelle. Die Morde werden recht brutal und in einem recht schnellen Tempo verübt. Allerdings wird das Grauenhafte nicht bis ins Detail ausgeschmückt und lässt sich meines Erachtens somit auch bei einer höheren Empfindlichkeit aushalten.

Die Handlung im Gesamtpaket ist schon recht übertrieben - gerade bezüglich der Realität - aber wer sich darauf einlässt und nicht jede Logik hinterfragt, wird gut unterhalten und gegebenenfalls auch mal in die Irre geführt. Der Thriller hat für mich etwas Moralisches sowie Gesellschaftskritisches und wirkt nach Beendigung der Lektüre nach. Was ist Recht, was Unrecht? Was sollte wie bestraft werden? Sind wir alle lediglich Opfer unserer Vergangenheit? Was macht den Menschen zur Täterin beziehungsweise zum Täter, was zum Opfer? Inwiefern beeinflusst sich dies möglicherweise?

Fazit: Spannender Thriller - auf 592 schmalen, gut aufgeteilten Seiten, ideal zum Mitnehmen - bis zum Schluss mit rasantem Verlauf, interessanten Perspektivwechseln und unerwarteten Verläufen und der nachklingenden Frage nach Gerechtigkeit.