Rache

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
heroemil Avatar

Von

Ein Bauer findet in seiner Scheune einen äußerst brutal misshandelten Mann. Bei dem Opfer handelt es sich um Marco Holst, einem Kriminellen. Holst hat viele Feinde. Eine Tatsache, die die Ermittlungen des verquerten Kommissars Carl Edson nicht gerade einfacher machen.
Doch auch die Journalistin des Aftonbladet, Alexandra Bengston, interessiert sich für die Ermittlungsarbeit der Polizei.

Wie sich herausstellt, lebt der Mann noch, stirbt erst später unter mysteriösen Umständen im Krankenhaus. Und er bleibt nicht das einzige Opfer.

Der erste Teil des Buches hat mich, trotz des respektablen Spannungsaufbaus und der geschilderten Brutalität allmählich gelangweilt. Immer neue Ermittlungsansätze und Spekulationen ermüden irgendwann. Für mich fehlte eine Geschichte drumherum. Gott sei Dank habe ich es bis zum zweiten Teil geschafft, denn ab jetzt wird es richtig spannend. Hier tritt die, bisher im Hintergrund agierende Journalistin Bengston als Täterin in den Vordergrund. Eine völlig andere Sicht der Dinge.
Ein wenig störend finde ich die sich ständig wiederholenden Schilderungen von Davids Tod. Irgendwann hat jeder Leser dieses dramatische Ereignis und der daraus resultierende Rachefeldzug Alexandras gelesen.
Möglicherweise sieht der Autor darin aber ein dramaturgisches Stilmittel.
Insgesamt finde ich den Roman spannend und überaus kurzweilig geschrieben. Großartig z. B. die Beschreibungen der Eindrücke während einer Autofahrt oder überhaupt die detaillierten Situationsbeschreibungen. Spektakulär finde ich die Schilderung des Leichenfundes im Blockhaus. Eine Gruselszene erster Gattung. Dazu gehören dann auch die brutalen Szenen, die von zartbesaiteten Lesern geflissentlich überflogen werden sollten.
Das Buch ist ein waschechter Thriller, das ich jedem Krimiliebhaber nur empfehlen kann.