eine Frage der Schuld

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coffee2go Avatar

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Die Leseprobe zu „Opfer“ von Cathi Unsworth fand ich sehr spannend, vor allem haben mir die Zeitsprünge zwischen dem Jahr 2003 (jetzt) und den Rückblick in das Jahr 1983 haben mir sehr gut gefallen. Von der Autorin gut beschrieben wurde auch das Leben im Hochsicherheitstrakt und welche Gefühle allein der Anblick von außen schon für Personen, die nicht darin leben müssen, auslöst. Corinne muss derzeit dort leben, da sie verurteilt wurde, vor etwa 20 Jahren einen Ritualmord begannen zu haben. Nun wird der Fall nach 20 Jahren wieder aufgerollt und ein ehemaliger Polizist, der aufgrund seiner vorzeitigen, krankheitsbedingten Pensionierung als Privatdetektiv tätig ist, startet voller Elan und Engagement mit diesem auch für ihn sehr aufregenden Fall seine neue Karriere. Ich bin gespannt, wie viel die Leute, die damals beteiligt waren oder befragt wurden nach 20 Jahren wirklich noch wiedergeben können und wie weit dies der Wahrheit entspricht. Nach so langer Zeit vermischen sich schon unwillkürlich die Realität mit Phantasien, Irrtümern oder Details, die in den Medien preisgegeben wurden. Aber vielleicht kann durch den Einsatz des engagierten Privatermittlers auch ein gravierender Justizirrtum aufgeklärt werden.

Der Titel des Buches hätte meiner Meinung nach ruhig aussagekräftiger sein können, denn „Opfer“ ist ein großer, offener Begriff, unter dem man sich nicht etwas Konkretes vorstellen kann und auch die Richtung des Buches nicht so gut einschätzen kann.