Gelungener Auftakt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
marcello Avatar

Von

"Opfer" beschäftigt sich mit einem Ritualmord, der 1984 sich ereignete. Damals wurde ein junges Mädchen, Corrine Woodrow, blutverschmiert bei den Leichen gefunden und deswegen wenig später dafür verurteilt. Fast 20 Jahre später rollt eine junge Verteidigerin, die stets auf der Suche nach Justizirrtümern ist, den Fall neu auf und der Privatdetektiv Sean Ward nimmt sich des Falles an. Doch er bemerkt schnell, dass seine erneuten Ermittlungen niemand erfreut und so werden ihm schnell einige Steine in den Weg gelegt.
In der Leseprobe erfährt man zunächst einiges über den Privatdetektiv Sean Ward. Dieser war früher Detective beim Londoner Police Apartement, musste nach einer Schußverletzung aber in den Frühruhestand gehen. Um so erleichterter ist er, dass er nun dem Job des Privatdetektives nachgehen kann. Und nach zahlreichen kleinerern Ermittlungen hat er nun den Fall von Corrine Woodrow, der neu aufgerollt wird, weil eine Verteidigerin an die Unschuld Corrines glaubt. Sean ist skeptisch und macht sich auf den Weg in die Anstalt, in der Corrine 20 Jahre später nun lebt. Der Arzt macht ihm wenig Hoffnung, aber Sean möchte Corrine unbedingt selbst sehen. Somit trifft er auf eine zutiefst verängstigte Frau.
Parallel gibt es Rückblenden in das Jahr 1984. Edna und Eric bekommen Besuch von ihrer Enkeltochter Samantha, die sie nach Strich und Faden verwöhnen, denn ihre Tochter, die Mutter von Samantha, ging mit 18 von zuhause weg, seitdem ist das Verhältnis deutlich abgekühlt. Dann gibt es noch Debbie, eine Jugendliche, die sich mit Corrine anfreundete, die aber auch Interesse am Gothicstil einiges Mitschüler entwickelt. Da Corrine jedoch mehr auf Pop steht, sorgt das für Frust bei Debbie und so verspricht sie ihr eine neue Platte von Madonna, damit diese sie und zwei Kumpels in einen düsteren Club begleitet.
Die Leseprobe war gut. Es ist noch nicht viel passiert, aber es wurden einige inhaltliche Stränge eingeleitet. Vor allem der Aspekt, sich der Geschichte von zwei Zeitperspektiven zu nähern, finde ich interessant. Dafür, dass man schon sehr viele Figuren präsentiert bekommen hat, konnte man sich schon ein sehr genaues Bild der einzelnen Personen machen. Besonders die Figur der Corrine finde ich ansprechend, denn in der Rückblende wird sie als nervöses, liebevolles und stark in Pop interessiertes Mädchen inszeniert. Im Jetzt erfährt man, dass sie für einen Ritualmord verurteilt wurde und dass sie von der Presse als Hohepriesterin eines Satankultes bezeichnet wurde. Die Entwicklung zwischen den zwei komplett verschiedenen Figuren könnte sehr spannend werden, auch vor dem Hintergrund, dass sie vermutlich gar nicht die Mörderin ist.
Ich auf jeden Fall möchte gerne den Rest des Kriminalromans lesen, der Anfang ist gelungen und so offen gestaltet, dass sich noch einiges entwickeln kann.