Faden verloren

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maria28335 Avatar

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Am Anfang des Buches erfährt man noch nicht, warum Corinne Woodrow in einer Anstalt für geistesgestörte Straftäter sitzt. Der Klappentext verrät aber, dass sie eines Ritualmordes angeklagt und verurteilt wurde. Obwohl man dies nun bereits weiß, kommt die Tat im Buch erst ziemlich spät heraus.
Sean Ward, ehemals Detective Sergeant der Londoner Police, bis er von einem jugendlichen Dealer angeschossen wurde, arbeitet nun als Privatdetektiv und rollt den Fall 20 Jahre später wieder auf. DNA-Analysen öffnen der Ermittlungsarbeit heute Möglichkeiten, die man damals nicht hatte Augenscheinlich wurden Corinne und ihre Freundin in diese Sache hineingezogen, aber eine Anwältin hat nun ihre Zweifel und man darf gespannt sein, was wirklich passierte.
Das Buch erzählt die Geschichte in Zeitsprüngen damals und heute. Dabei erscheinen die Achziger in ihrer ganzen Pracht mit Madonna und Michael Jackson, den Frisuren und der Londoner Clubszene. Eigentlich mag ich es, wenn in Zeitsprüngen geschrieben wird, aber bei diesem Buch hatte ich echte Probleme. Innerhalb der Zeitwechsel gab es zusätzlich noch Orts- und Perspektivenwechsel, die den Lesefluss ziemlich störten. Außerdem wurden von Anfang an so viele Personen in die Handlung einbezogen, dass ich schon nach kurzer Zeit nicht mehr folgen konnte. Die Personen wurden zusätzlich auch noch unterschiedlich genannt, mal beim Vornamen, mal beim Nachnamen und zwischendurch auch mit ihrem Titel. Es werden auch ständig Dinge angesprochen, die der eigenen Fantasie überlassen werden. Das ist vielleicht kein Problem, wenn man das Buch zügig liest, aber mich hat es überhaupt nicht gepackt, und je mehr Lesepausen ich gemacht habe, desto weniger habe ich den Zusammenhang verstanden.
Trotzdem habe ich weitergelesen und versucht, die Korruption zwischen den Personen in der englischen Kleinstadt zu verfolgen, aber das ist mir nicht wirklich gelungen. Erst als die Aufklärung kurz bevor stand, hat mich eine gewisse Spannung erfasst, die jedoch schlagartig weg war, als angedeutet wurde, dass am Ende doch gewisse übernatürliche Kräfte im Spiel waren. Das passte überhaupt nicht in die Handlung.
Anfangs wurde die Frage angesprochen, was passieren wird, wenn eine Frau, die seit 20 Jahren in einer Anstalt sitzt, nun aus dieser entlassen wird. Das hätte mich auch interessiert, aber diese Frage wird später nicht mehr angesprochen, da das Buch an der Stelle endet.
Alles in allem eine gute Idee, die aber langweilig und chaotisch erzählt wird.