poetische Lebensklugheit

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Das Buchcover von Organisch hat mich sofort angesprochen: schlicht, modern und durch die Illustrationen charmant verspielt – es vermittelt sofort, dass Wissenschaft hier auf kreative und persönliche Weise vermittelt wird. Der Schreibstil ist ebenso einnehmend: verständlich, humorvoll, nachdenklich und dabei nie belehrend. Besonders gefallen hat mir, wie Enders Persönliches mit fundierter Wissenschaft verwebt – etwa in der Erzählung über ihre Urgroßmutter Müdi oder in der Beschreibung ihrer eigenen Trauererfahrung. Der Spannungsaufbau in der Leseprobe funktioniert dabei nicht wie in einem Roman mit dramatischen Höhepunkten, sondern über kluge Gedankengänge, die nachhallen. Man liest weiter, weil man verstehen will – sich selbst, den Körper und das Leben in dieser komplexen Welt.

Die bisher vorgestellten Themen und Personen – sei es Müdi mit ihrer poetischen Lebensklugheit oder die Autorin selbst – machen Lust auf mehr. Sie zeigen: Der Körper ist nicht nur Biologie, sondern auch Philosophie. Ich erwarte von der Geschichte keine klassische Handlung, sondern Einsichten. Und genau deshalb möchte ich weiterlesen – weil Organisch den Körper nicht nur erklärt, sondern uns dabei hilft, uns selbst ein Stück besser zu verstehen.