Wissenschaft, die unter die Haut geht

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monika_brigitte Avatar

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Mein erster Eindruck vom Buch „Organisch“ von Giulia Enders ist durchweg positiv und neugierig machend. Schon das Cover wirkt auf mich einladend und unterstreicht, dass hier Wissenschaft nicht trocken, sondern lebensnah und menschlich erzählt wird.

Der Schreibstil ist besonders hervorzuheben: klar, witzig, bildhaft und sehr persönlich. Giulia Enders schafft es, komplexe medizinische Inhalte – wie etwa die Funktion der Lunge oder das Wirken von Sauerstoffradikalen – verständlich und gleichzeitig poetisch zu erklären. Der Einstieg mit der persönlichen Geschichte rund um ihre Urgroßmutter „Müdi“ verleiht dem Text Wärme und Tiefe und verbindet Körperwissen mit Lebenserfahrung.

Auch der Spannungsaufbau in der Leseprobe ist gut gelungen. Das Buch beginnt nicht mit reiner Theorie, sondern mit Beobachtungen aus dem Klinikalltag und existenziellen Fragen: Was bedeutet es, ein Mensch zu sein? Wie können wir über unseren Körper auch unser Leben besser verstehen? Dieses narrative Vorgehen macht Lust, weiterzulesen.

Die Charaktere, insbesondere die porträtierte Urgroßmutter und die Autorin selbst, wirken authentisch und nahbar.

Ich erwarte mir von der Geschichte eine Verbindung von fundierter Wissenschaft mit philosophischen und lebenspraktischen Perspektiven, ein Buch, das nicht nur Wissen vermittelt, sondern zum Innehalten und Nachdenken anregt – über uns selbst, unsere Körper und unsere Zeit. Genau deshalb möchte ich das Buch gerne weiterlesen: Es verspricht eine Reise, die gleichermaßen informativ wie berührend ist.