Uneingeschränkt empfehlenswert

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mysticcat Avatar

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"Ich habe einen Körper, aber ich bin nicht mein Körper" - das war eine der erste Lektionen, die ich in der Ausbildung zur Yogalehrerin gehört habe. Und dann waren da noch viele, für mich als Naturwissenschaftlerin sehr esoterische, Inhalte. Wobei mir ja die Kombination aus Spiritualität und Naturwissenschaft sehr gut gefällt. Daher trifft dieses Buch nicht nur einen Nerv, sondern auch zu 100% meinen Geschmack.

Unseren größten Besitz einmal näher zu betrachten und die Organe ganzheitlich zu betrachten, sich mit deren Entstehungsgeschichte zu beschäftigten, hat mir, ganz besonders bei Lunge und Gehirn, sehr gut gefallen. Und es wird auch der Bogen zur Spiritualität gespannt, wenn es um die Lunge selbst, das Nervensystem aber auch um den Blutdruck geht. Atemübungen werden vorgeschlagen, Meditation thematisiert und neue Studienergebnisse gut aufbereitet präsentiert.

Die Idee, dass die Autorin ihr Buch selbst liest, hat mich anfänglich wenig begeistert. Denn häufig sind professionelle Sprecher:innen leichter über viele Stunden auszuhalten als der Autor oder die Autorin. In diesem Fall jedoch macht die Autorin einen guten Job - und ich hatte das Gefühl, irgenwo zwischen einer Yogafortbildung, einem Fachvortrag und dem Gespräch mit einer Freundin von mir zu sitzen. Das Zuhören war auch mit 1,5-facher Geschwindigkeit noch sehr angenehm möglich.

Besonders gelungen finde ich auch die Suchtthematik, die in diesem Buch aus Sicht der Organe beleuchtet wird und konkrete Hilfestellungen, wie man das Gehirn bei einer Umprogrammierung bestmöglich unterstützten kann. Gerade in Deutschland, wo "betreutes Trinken" ab 14 Jahren gesetzlich erlaubt ist und einer Jugendkultur, in der zwar weniger Menschen trinken und rauchen, aber dafür häufig vampen oder zu sehr gefährlichen neuen Drogen greifen ist es toll, dass auch diese Thematik Einzug gefunden hat.

Ich kann das Hörbuch also allen, die einen Körper haben, uneingeschränkt empfehlen. Auch Kinder können sich beim Zuhören viel mitnehmen und durch die autobiographischen Anteile eine Verbindung aufbauen.