GRANDIOS: Noah Charney: Original Meisterfälscher - Ego, Geld & Größenwahn

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Noah Charney: Original Meisterfälscher - Ego, Geld & Größenwahn

In meinem Leseeindruck bei der Bewerbung für dieses Buch schrieb ich unter anderem:
"Vor vielen Jahren gab es einmal eine Dokumentation im Fernsehen über Fälscher. Angefangen mit dem US-Schriftsteller Clifford Irving, der meisterhaft eine Autobiografie über den geheimnisvollen und exentrisch lebenden amerikanischen Milliardär Howard Hughes kreierte. Schon damals begann ich, mich für diese Thematik zu interessieren. - Eigentlich sind Fälscher, seien es nun von Gemälden oder Hiltlertagebüchern, ja "Bösewichter". Andererseits weiß man spätestens seit der Geschichte über den "Meisterdieb" aus den Märchen der Gebrüder Grimm, dass es, wenn man es nur gut genug macht, auch für unerlaubte oder gar kriminelle Taten - man denke auch an den Kaufhauserpresser "Dagobert" alias Arno Funke - in einem gewissen Rahmen Sympathisanten oder Bewunderer gibt. - Ich bin sicher, dass ich aus diesem Buch viel lernen kann, auch, wenn ich keine kriminelle Karriere anstrebe:-)"
Und was soll ich sagen? Meine im letzten Satz geäusserten Erwartungen wurden so voll erfüllt, dass ich auch die doppelte Anzahl von ** vergeben hätte und mir ziemlich sicher bin, in diesem Buch mein "Sachbuch des Jahres" gelesen zu haben. Und auch der genannte Clifford Irving fand mehrfach Erwähnung.
Noah Charney hat in diesem spannenden Sachbuch diverse Fälschergeschichten aus verschiedenen Bereichen vorgestellt, es ging von Gemälden über Biografien und Kirchenrestaurationen bis hin zu Weinen. Auch beleuchtete er die verschiedenen Motivationen, wobei es keinesfalls immer nur um Ruhm und Geld gegangen ist, sondern oft genug auch gekränkte Eitelkeit und /oder eine Portion Schabernack hineinspielte.
Kuriose Geschichten wie beispielsweise die des Mannes, der Hermann Göring betrog und so selbst dem Tod entgehen konnte oder Berichte von Fälschern, die bewusst Fehler einbauten, damit man sie im Fall der Fälle nicht wegen Fälschung belangen könnte, haben mich so gut unterhalten, dass ich das Buch kaum aus den Händen zu legen vermochte. Historisch bedeutsame Fälschungen auch aus Kirchenkreisen bis hin zu nur aufgrund fehlerhafter Keilschrift aufgeflogenen Fälschern fand ich überaus unterhaltsam. Dieses reich bebilderte Buch kann ich besten Gewissens empfehlen.