Kunstkrimi

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meggie3 Avatar

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Auf 296 Seiten mit 120 Abbildungen vermittelt der Kunsthistoriker Noah Charney in leicht verständlicher Sprache auch für Laien einen spannenden Einblick in die Geschichte der Kunstfälschung und die Motive der Fälscher.
Nach einer sehr informativen Einführung schildert Charney in acht Kapiteln anhand einzelner Fälscher und deren Werdegang, wie kreativ recht erfolglose Künstler vorgehen und was letztlich zu ihrer Überführung geführt hat. Interessant ist dabei aber auch die Bereitschaft von Experten und Sammlern, sich täuschen zu lassen. Die acht Kapitel sind entsprechend der Motivation der Fälscher überschrieben, neben den zu erwartenden materiellen Motiven aber auch persönliche, wie Rache oder Stolz. Am Ende des sehr hochwertig gestalteten Buches aus dem Brandstätter Verlag findet sich u.a. ein hilfreiches Glossar über die wissenschaftlichen Testmethoden.
Wer jetzt erwartet, ein trockenes Sachbuch in Händen zu halten, wird positiv überrascht. Denn Charneys Buch liest sich stellenweise fast wie ein Krimi und gelegentlich empfindet man auch ein bisschen Schadenfreude beim Lesen. Und ganz nebenbei erfahren auch eigentlich nicht so Kunstinteressierte eine Menge über verschiedene Künstler und Kunstrichtungen.
Ein wirklich schön gemachtes Buch, in dem man auch immer wieder einfach nur so blättern kann.