solider Kriminalroman

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baby17 Avatar

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Der Kriminalroman „Ostfriesengier“ von Klaus-Peter Wolf ist bereits der 17. Fall für das Ermittlerteam um Ann Kathrin Klaasen und dieser trifft die Polizei mitten ins Herz. Nachdem ein Fahrzeug eines BKA-Mitarbeiters vor der Polizeiinspektion explodiert, beginnt ein Kampf gegen die Zeit. Nach und nach wird erst das Ausmaß dieses Falles deutlich. Nebenbei treibt noch ein weiterer Mörder sein Unwesen und erfordert eigentlich die ganze Aufmerksamkeit. Zu allem Überfluss hat gerade erst die neue Polizeichefin ihren Dienst angetreten.
Viel Potential für einen spannenden Kriminalroman.
Das Cover ist toll gestaltet und passt perfekt zu dem Genre und der Region, in der der Krimi spielt. Die Landschaften und Orte werden lebendig beschrieben. Auch der norddeutsche Flair kommt gut herüber.
Dies ist mein erstes Buch dieser Reihe und es fällt mir schwer, die Charaktere einzuschätzen und eine Bindung aufzubauen. Die Hauptpersonen wirken unsympathisch und nicht greifbar. Ihre Gedankengänge und Handlungen sind mitunter skurril und verwirrend. Dadurch fällt es mir schwer, Emotionen aufzubauen. Die neue Polizeichefin hat mich von Beginn an genervt, vor allem mit dem ständigen Schachspiel. Auch frage ich mich, welche Rolle dieser Charakter einnehmen soll. Die handelnden Personen interagieren mir zu wenig. Die Ermittler geraten häufig in ausweglose Situationen, aus denen sie sich allzu schnell befreien können.
Der Schreibstil gefällt mir gut und die Spannung nimmt im Laufe des Buches immer mehr zu. Das liegt auch daran, dass die beiden Fälle geschickt nebeneinander herlaufen und beide einen roten Faden haben. Das hat der Autor sehr gut gelöst.
Auch werden brisante Themen angesprochen, unter anderem Drogenkonsum, Machtspiele und Gewalt an Frauen. Der Autor findet einen guten Umgang damit. Das Ende hat meine Erwartungen erfüllt.
Es ist ein solider Kriminalroman mit viel Potential und kleinen Schwächen. Ein wenig mehr Realismus hätte gut getan. Auch würde ich die Reihe von Beginn an lesen, um die Charaktere besser zu verstehen und einen Zugang zu ihnen zu finden. Trotz meiner Kritik habe ich das Buch gerne gelesen. Auch werde ich den ersten Teil dieser Reihe noch lesen, um meinen Eindruck abzurunden.