Besonders!

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carl_wolf Avatar

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Peter Buwalda ist mit Otmars Söhne ein ungewöhnlicher Roman gelungen. Seine Erzählung um Dolf, respektive Ludwig, auf der Suche nach seinem Vater, später Isa, die den selben Mann aus anderer Motivation heraus sucht, beschreibt scheinbar „Nichts“, im Sinne von alltäglich, aber eigentlich „Alles“, ebenso in diesem Sinne. Die Figuren entblössen sich nach und nach völlig, geben jedes noch so intime Detail preis und als Leser ist man mittendrin, sogar dabei. Man kommt sich vor wie ein Voyeur, nicht verlegen dabei, sondern gespannt über den Fortgang, schliesst man insgeheim Wetten mit sich selbst, um den jeweiligen Ausgang der Situationen. Wobei man stets verliert, dafür an Überraschung gewinnt. Buwalda lässt skuriles normal erscheinen und das „Normale“ ist der eigentliche „Wahnsinn“. Kein Buch, das man ebenso mal „wegschwartet“. Man braucht dafür Zeit. Die habe ich gern gegeben! Ach, es ist der erste Teil einer Trilogie. Warten ist eine Tugend...