Ein etwas anderer Roman

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
königstiger Avatar

Von

Der Roman "Otmars Söhne" von Peter Buwalda hat mich stellenweise berührt. Er handelt von augenscheinlich banalen Alltagssituationen einer Familie rund um Dolf, dessen Vater seine Mutter verließ als diese im vierten Monat mit Dolf schwanger war, seine Mutter und ihren neuen Lebensgefährten (Dolfs Stiefvater) Otmar sowie dessen Sohn und Tochter. Themen wie das Leben einer alleinerziehenden Mutter und ihres Kindes, die Gründung einer Patchworkfamilie sowie (musikalische) frühkindliche Erziehung und Leistungsdruck spielen eine Rolle. Ebenso reist Dolf nach Siberien und wird auf seiner Reise immer wieder von der eigenen Vergangenheit eingeholt.
Die Charaktere erhalten durch den niedrigschwelligen Erzählstil des Autors und die genaue Beschreibung ihrer Gedanken und Handlungen greifbare Persönlichkeiten.
Nicht ganz überzeugt haben mich die teils abrupten zeitlichen Sprünge in der Geschichte. "Zeit" ist im Übrigen ein ganz gutes Stichwort: Ich habe diesen Roman nicht als einen empfunden, der mich über einen längeren Zeitraum gefesselt hätte. Ich musste ihm etwas Geduld geben, fand einige Stellen etwas langatmig und habe diese daher nur quergelesen. Andere Passagen fand ich dann aber wieder sehr tiefgründig, weshalb ich diese dann nicht nur überflogen, sondern gerne richtig gelesen habe. Insgesamt bekommt dieser Roman von mir daher eine gemischte Bewertung.