Mit gemischten Gefühlen durch den Schnee

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reishimura Avatar

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„Es geht wieder los!“
Bereits zum vierten Mal macht sich Otto, der sprechende Zauberbus mit einer Ferienfamilie auf den Weg in den Urlaub. Wir dürfen ihn nun bereits zum zweiten Mal begleiten. Wer bereits Bücher von und mit Otto kennt, weiß bereits was ihn erwarten wird. Denn das Konzept ist im Großen und Ganzen immer das gleiche. Daher gleich mein Rat zu Beginn, wer bereits nicht so positive Erfahrungen mit Otto gemacht hat, sollte von diesem Buch lieber die Finger lassen.
Unser erstes Abenteuer mit Otto war ein klein wenig durchwachsen. Die Geschichte selbst fanden wir zwar sehr schön und auch interessant, aber ich hatte das Gefühl, dass alles ein wenig zu schnell abgehandelt wurde. Ich schob dies damals auf den Fakt, dass im dritten Teil gleich drei Länder bereist und damit beschrieben wurden. Daher habe ich mir von diesem Buch mehr erhofft. Leider haben sich meine Hoffnungen nicht wirklich erfüllt.
Mittlerweile bin ich mir relativ sicher, dass dies einfach ein Teil von Madlen Ottenschlägers Stil ist. Die Übergänge von einer Seite zur nächsten sind manchmal äußerst sprunghaft und man hat das Gefühl, dass man eine Seite überblättert hat. Inzwischen habe ich mich zwar an den Stil gewöhnt, so richtig begeistert davon bin ich aber nicht. Mir wäre oft lieber, wenn das eine oder andere Themen weggelassen, dafür der Rest ausführlicher beschrieben worden wäre.
Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle wieder die äußerst gelungenen Illustrationen von Stefanie Reich. Die Bilder sind stimmungsvoll und es kam bei uns definitiv Weihnachtsstimmung auf. Die gedeckten Farben passen wieder wunderbar ins Gesamtkonzept und das ganze Buch strahlt einen unvergleichlichen Retrocharme aus, so wie eben Otto selbst auch.
Madlen Ottenschläger hält sich in diesem Buch mit den Beschreibungen der Reiseroute sehr zurück. Dies finde ich sehr schade, denn wir hätten gerne mehr über Finnland erfahren und wo die Familie genau unterwegs ist. Dafür gibt sie den finnischen Traditionen und Bräuchen viel Raum. Und natürlich auch dem Thema Weihnachten. So darf natürlich ein Besuch im Dorf des Weihnachtsmannes nicht fehlen. Herausfordernd, aber auch sehr authentisch, fand ich, dass die Autorin an vielen Stellen finnische Begriffe verwendet.
Beim vorherigen Otto Buch hatten der kleine Leser und ich eine geteilte Meinung. Da mich die Sprunghaftigkeit in der Erzählung doch sehr störte griff ich nicht gerne zu dem Buch. Der kleine Leser hat es aber immer wieder aus dem Regal herausgeholt und wollte es vorgelesen bekommen. Was ich dann natürlich auch getan habe.
Dieses Mal sind wir aber beide nicht wirklich begeistert, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass bereits der Einstieg in das Buch ein wenig holprig ist. Eine sanfte Einführung wie im vorherigen Band sucht man hier nämlich vergeblich. Denn Otto, Mama Rike, Papa Jakob und Anton sind bereits auf dem Weg nach Finnland, wenn wir zu ihnen stoßen. Ich denke, dass dies alles dazu führt, dass das Buch eher ein trauriges Dasein im Bücherregal des kleinen Lesers fristen muss.
Als Fazit kann ich sagen, dass Freunde von Otto auch in diesem Band wieder voll auf ihre Kosten kommen werden, da sich das Duo Madlen Ottenschläger und Stefanie Reich mehr oder weniger an das gewohnte Konzept haltet.
Wir waren zwar gerne ein zweites Mal mit Otto auf Reisen, musste dabei aber einige Abstriche in Kauf nehmen. Daher bezweifle ich, dass wir Otto noch auf weiteren Reisen begleiten werden.