Eine Liebe, die sich durch die Jahrhunderte zieht – intensiv, tragisch, wunderschön

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indyvansalem Avatar

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Wow – dieses Buch hat mich echt überrascht. Der Einstieg war direkt richtig heftig, ich hatte beim Lesen große Augen. Was für ein Fluch… immer wieder neu geboren werden, nur um kurz vor dem 18. Geburtstag vom gleichen Menschen getötet zu werden. Und das schon seit Jahrhunderten.

In Our Infinite Fates folgen wir Evelyn, die nicht genau weiß, warum das alles passiert – nur, dass es mit Arden zu tun hat. Der taucht in jedem ihrer Leben wieder auf, aber sie erkennt ihn nicht sofort. Und er sagt ihr nicht, warum das alles geschieht. Es gibt Erinnerungsfetzen, Flashbacks, Gedichte… und ganz viel Schmerz.

Was ich besonders mochte: Die Rückblicke in ihre früheren Leben führen uns durch verschiedenste Zeiten und Länder – vom Osmanischen Reich über Mali und Norwegen bis in die USA und zurück in die Gegenwart nach Wales. Evelyns Leben sind jedes Mal völlig unterschiedlich, und trotzdem fühlt sich alles verbunden an. Ich fand es richtig spannend, wie man dabei auch immer einen kleinen Eindruck von der jeweiligen Epoche bekommt – Architektur, Kleidung, Sprache, Atmosphäre.

Und dann diese Tragik: Sie lieben sich – und trotzdem endet es immer gleich. Manche Szenen haben mich echt mitgenommen (die in Sibirien zum Beispiel... uff). Gleichzeitig war es aber auch so schön geschrieben, dass ich mir einige Zitate rausgeschrieben habe.

Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen – manchmal fast poetisch, mit schönen Bildern und einer leisen Melancholie, die perfekt zur Geschichte passt. Auch dass die Figuren in ihren Leben mal weiblich, mal männlich sind und dadurch queere Liebe ganz natürlich mit erzählt wird, fand ich sehr gelungen.

Die Geschichte ist emotional, komplex und besonders. Sie hat ihre traurigen, aber auch hoffnungsvollen Momente – und am Ende wurde ich nochmal richtig überrascht.

Für mich: 4 von 5 Sternen. Ein Buch, das nachhallt.