Viele Menschen haben unheimliche Angst vor dem Tod - doch nicht nur vor dem Tod, vielmehr noch vor dem Altern, vor unheilbaren Krankheiten und dem jämmerlichen Zugrundegehen. Und trotzdem leben viele Menschen nach wie vor äußerst ungesund, essen zu viel und zu schlecht, konsumieren Rausch- und Suchtmittel, schlafen zu wenig. Wie passt das zusammen? Dieser Frage und vielmehr noch der Frage, wie wir ebenjenem Teufelskreis als Gestalter unseres eigenen Lebens entkommen können, versucht Dr. Peter Attia in seiner Neuerscheinung „Outlive – Wie wir länger und besser leben können als wir denken“ auf den Grund zu gehen. In seinem stolze 640 Seiten starken Handbuch setzt sich der Mediziner und Autor intensiv mit der Thematik eines langen und insbesondere gesunden Lebens auseinander, wobei er wissenschaftliches Faktenwissen mit Erfahrungswerten anreichert und so auch unter Leihen für Verständlichkeit sorgt. In seinen Ausführungen geht Attia vordergründig auf die allseits bekannten „Volkskrankheiten“ Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alzheimer sowie Krebs ein, benennt Ursachen und Vermeidungs- bzw. Verzögerungsstrategien. Ein Buch also, das auch junge Leser anspricht. Aufgrund des wissenschaftlichen Charakters und des damit einhergehenden sachlichen Schreibstils, fordert das Buch jedoch viel Konzentration und thematisches Interesse seitens des Lesers. Entsprechend würde ich es persönlich nur denjenigen empfehlen, die wirklich ernsthaft an der Thematik der Langlebigkeit interessiert sind und Freude daran haben, sich in ebendiese Thematik hineinzuvertiefen. Für jene Lesergruppe jedoch ist es ein Schatz der Wissenschaft, den es sich unbedingt zu lesen lohnt – nicht zuletzt auch deshalb, weil „Outlive“ noch so viele spannende Details abseits der thematischen Schwerpunkte bereithält.