Hoffnung auf ein längeres und besseres Leben

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rosenfreund Avatar

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Zieht der englischsprachige Titel deutsche Interessenten in seinen Bann? Es ist zu vermuten, dass das pseudowissenschaftliche Werk mit 640 Seiten und davon ca. 90 Seiten Bibliografie und Register, hauptsächlich für etwas medizinisch Vorgebildete und Interessierte gedacht ist, denn es ist zwar meist interessant und, durch die vielen Fallbeispiele, authentisch und anschaulich in einer recht verständlichen Art und Weise geschrieben, jedoch fehlt die Definition medizinischer Fachtermini, die ich erst noch googeln musste.
Das Cover wirkt durch die Grün- und Blautöne ein wenig geheimnisvoll, das ovale Zentrum jedoch, in aufmunternden Gelb- und Rosatönen, verheißt Hoffnung und passt perfekt zu der Botschaft des Untertitels “ Wie wir länger und besser leben können“.
Im Zentrum seiner Äußerungen steht der sehr wichtige Appell, die gängige Medizin 1.0, 2.0, wo Krankheiten erst dann behandelt werden, wenn sie bereits ausgebrochen sind, in Hinblick auf Prävention, der Medizin 3.0 zu verändern. Die Präventivuntersuchungen des Blutes und der Gene sei schon mit 30 oder 40 Jahren angesagt, um dann agieren zu können, damit die typischen, chronischen Alterserkrankungen erst sehr spät ausbrechen. So hat der Mensch mehr gesunde Lebensjahre vor sich, denn es geht nicht darum, immer älter zu werden, aber ohne Lebensqualität.
Dr. Attia deckt auf, wie z. B. Bluthochdruck, Diabetes und Krebs sich gegenseitig bedingen. Eine gesunde Ernährung und viel Bewegung seien elementar wichtig. Detoxen und weniger essen sollte praktiziert werden, denn ca. 50% der Amerikaner ( aber auch der Deutschen) seien adipös und somit meist von einem frühen Tod bedroht. Natürlich kann dem nur entgegengewirkt werden, wenn sich jeder Patient engagiert und interessiert. Dieses Werk kann dabei hilfreich sein. Allerdings muss man sich auch gegen die festgefügten Meinungen etlicher Ärzte und Krankenkassen durchsetzen und einige Untersuchungen evtl. selbst bezahlen.
Besonders gut hat mir Kapitel 9 “Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen“ gefallen, denn die Heilungschancen in diesem Bereich sind bisher wenig vielversprechend.
Insgesamt finde ich dass Buch sehr informativ und wertvoll. Allerdings sollte man es mit einem Bleistift lesen, um das für jeden persönlich Interessante hervorzuheben aus der Masse an Informationen.