Die Katze im Sack

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owenmeany Avatar

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Innerhalb des Genres "Krimis und Thriller" haben für mich die aus Skandinavien einen hohen Stellenwert. Trotzdem kannte ich J. H. Jensen bisher noch nicht, obwohl hier bereits der sechste Band einer erfolgreichen Rolle vorliegt.

Es war kein bisschen problematisch, den Handlungsfaden aufzugreifen, denn unaufdringlich und organisch knüpft Jensen an die dramatischen Geschehnisse aus der jüngeren Vergangenheit an, die im vorliegenden Fall weiterermittelt werden, wobei sich die Verwicklung in weitere Straftaten ergibt und sich daraus eine verwirrend komplexe Geschichte entwickelt.

Nüchtern und sachlich stellt er die Polizeiarbeit dar und lässt sich Zeit, die Umstände akribisch zu beschreiben, doch die 500 Seiten habe ich mühelos und flott gelesen. Ich rechne es ihm hoch an, dass er völlig auf unnötige Grausamkeiten verzichtet, die in Vorläuferbänden wohl durchaus Thema waren. Der Fokus liegt auf Nachforschungen, Vernehmungen und den logischen Schlüssen, die Niels, Margrethe und Sally daraus ziehen - alle einprägsam charakterisiert und glaubwürdig.

Irritiert hat es mich, dass er zu Beginn jedes Kapitels keine Namen nennt, sondern nur Personalpronomen - man muss sich zusammenreimen, wer da gerade agiert. Ob das die Spannung steigern soll?

Spannend bleibt es jedenfalls bis zum Schluss, denn manche Personen spielen eine zwielichtige Rolle und viele der gewonnenen Überzeugungen erweisen sich als doppelbödig.