Kinder-Sachbuch mit Leseaufgaben

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Ich beschränke mich bei meiner Rezension zum Erstleser-Buch „Ozeane“ aus der Reihe „Wieso, weshalb, warum?“ auf die Betrachtung der inhaltlichen Kohärenz der zu lesenden Informationstexte und die Beurteilung der Aufgabenformate.
Das Kinder-Sachbuch ist in vier große Kapitel unterteilt, zu denen jeweils sogenannte Leserätsel im Anschluss gelöst werden müssen: 1. Kapitel „Was sind Ozeane und Meere“, 2. Kapitel „Warum sind Ozeane so geheimnisvoll“, 3. Kapitel „Wer lebt in den Ozeanen“, 4. Kapitel „Weshalb sind die Ozeane in Gefahr?“.
Nach meinem Dafürhalten ist die inhaltliche Kohärenz der Kapitel 1, 2 und 4 gewährleistet. Lediglich beim dritten Kapitel hatte ich den Eindruck, dass die Inhalte recht unverbunden nebeneinander stehen. Hier würde ich die Übergänge zwischen den einzelnen Fragestellungen „glatter“ gestalten, indem eine stärkere inhaltliche Verknüpfung vorgenommen wird. Ein roter Faden sollte erkennbar sein. Sonst wirkt die Darstellung zwischen den einzelnen Unterkapiteln etwas sprunghaft.
Im Anschluss an Kapitel 1 findet man zwei Aufgaben, in denen vor allem die Identifikation von Wörter gefördert wird. Die Leser:innen sollen in einem Gitter Wörter erkennen und danach Buchstaben zu Wörtern sortieren und sie Bildern zuordnen. Klassische Aufgabenformate, die gelungen sind. Lediglich beim Gitterrätsel hätte die Arbeitsanweisung etwas verständlich ausfallen können, in dem noch die Leserichtung angegeben wird („waagerecht und senkrecht“). Die Aufgaben zu Kapitel 2 sind hingegen nicht so gelungen. So ist bei dem Labyrinth verwirrend, dass dort zwei Delfine abgebildet sind. Einer hätte gereicht, und zwar der untere. Das Aufgabenformat der Silbenschreibung in Form eines Gitters fand ich verwirrend und unlogisch, vor allem weil mir nicht klar geworden ist, in welcher Reihenfolge die Silben anzuordnen sind. Die Aufgaben, die sich an Kapitel 3 und 4 anschließen, sind hingegen wieder gelungen und durchdacht: z.B. ein Kreuzworträtsel als inhaltliche Nachbereitung des Gelesenen und die Verknüpfung von Substantiven zu inhaltlich korrekten Komposita. Auch das Lesequiz in Form von multiple-choice-Aufgaben am Ende ist gelungen, wenn auch etwas zu einfach. Lobenswert ist auch, dass auf den letzten Seiten die Lösungen angegeben werden, so dass eine Überprüfung möglich ist und kein Frust aufkommt. Und was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat: Das sogenannte Leselotto. Hier wird Lesekompetenz durch Text-Bild-Zuordnung gefördert. Klasse!

Fazit: Ein weitestgehend gelungenes Kinder-Sachbuch. Lediglich die inhaltliche Kohärenz des dritten Kapitels sowie die Aufgaben am Ende des zweiten Kapitels hätten durchdachter sein können. Wegen dieser „kleineren“ inhaltlichen Schwächen vergebe ich 4 Sterne.