Sylt ganz persönlich

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mandel61118 Avatar

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Das Cover des Buches ziert ein typisches Foto der 70er Jahre, das mich stark an alte Fotos in meinen eigenen Familienalben erinnert.

Die Autorin Susanne Matthiessen erzählt in ihrem Buch von ihrer Kindheit auf Sylt, einem Sylt, das ganz anders war als heute. Die Einwohner hatten eine andere Mentalität, ein anderes Denken, es war eine ganz andere Welt. In den Siebzigern war Sylt noch kein überteuerter Ferienort mit Luxushotels. Die Autorin schildert eindrucksvoll, dass es damals üblich war, dass jede Familie zahlenden Gästen einfach das Familienschlafzimmer überließ, um dann selbst im Wohnzimmer auf der Couch zu schlafen bzw. die Kinder im Garten zelten zulassen.

Susanne Matthiessen schildert viele Anekdoten und Erlebnisse ihrer Kindheit. So wurde sie z.B. als Baby einmal von ihren Eltern an Feriengäste ausgeliehen – heute sind derlei Vorkommnisse undenkbar.

Der Schreibstil und die Sprache sind humorvoll, packend und unaufgeregt. Es macht Spaß, Matthiessens Kindheitserinnerungen auf sich einwirken zu lassen. Aber auch wehmütigere Klänge, wie der Wandel und die Veränderungen der alten Heimat, kommen zum Tragen.

Insgesamt ein schön geschriebenes Buch, das mich gut unterhalten hat.