Kreativität und Humor gehen hier Hand in Hand

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kobina Avatar

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Eins vorweg: Ich liebe die Sprecherin Corinna Dorenkamp. Ihretwegen habe ich schon öfter zu Hörbüchern gegriffen, bei denen ich mir inhaltlich noch nicht ganz sicher war – und bisher habe ich es kein einziges Mal bereut. So auch hier bei Palace of Ink and Illusions.

Der Einstieg in die Geschichte ist überraschend humorvoll. Die ersten 30 bis 40 Seiten habe ich quasi durchgehend gelacht. Danach schlägt die Story zwar ernstere Töne an, was der Spannung und der Handlung definitiv guttut, aber der Humor verschwindet nicht komplett. Stattdessen taucht er immer wieder punktuell auf und setzt genau die richtigen Schlaglichter, ohne die Atmosphäre zu brechen.

Und diese Atmosphäre lebt vor allem vom Setting. Die Story fühlt sich wirklich erfrischend anders an. Natürlich begegnet man Charaktertypen, die man so oder ähnlich schon kennt – das Rad muss ja auch nicht neu erfunden werden. Aber das Setting ist absolut chef’s kiss. Wir bewegen uns in der modernen Welt, treffen auf griechische Musen, sprechende Bücher und personifizierte Zensuren. Sabine Schoder sprüht hier nur so vor Ideen und scheut sich nicht, ihre Kreativität voll auszuleben. Das zeigt sich auch im Plot, der immer wieder überraschende Wendungen nimmt und clever Haken schlägt.

Ich freue mich jetzt schon riesig auf Band zwei und kann ihn kaum erwarten. Eventuell muss zur Überbrückung jetzt auch noch The Romeo and Juliet Society von der Autorin einziehen. Die Reihe hatte mich schon länger gereizt, aber ich hatte befürchtet, sie könnte mir nicht ernst genug sein. Wenn sie jedoch eine ähnlich gute Balance findet wie Palace of Ink and Illusions, könnte auch das ein echtes Highlight für mich werden.