Tolle Idee, die nicht überzeugen kann

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Ich liebe die Gestaltung des Buches. Sowohl das leuchtende Dunkelrot als auch die wunderbare Gestaltung des Farbschnitts, die es schwer macht, sich zu entscheiden, auf welche Art man das Buch ins Regal stellt.

Die Story fand ich ebenfalls sehr reizvoll: Als Livia Woordward von der Kunstuniversität fliegt, bleibt ihr als einzige Chance, die Teilnahme an einem Autorenwettbewerb. Sie will diesen gar nicht gewinnen, aber möglichst viel Werbung für ihren Webtoon machen. Deswegen fliegt sie mit einem bunten Pailletten-Shirt nach Korfu und hofft, möglichst viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch der Wettbewerb ist anders als sie zunächst erwartet hat und plötzlich findet sie sich in einem gefährlichen Spiel wieder, bei dem nicht klar ist, wer Freund und wer Feind ist.

Ich mochte die Romeo und Juliet-Reihe von Sabine Schroder unglaublich gerne und habe mich deswegen schon riesig auf dieses neue Reihe rund um die Musen gefreut, allerdings konnte es mich leider nicht so richtig überzeugen. Das liegt komischerweise auch am Schreibstil. Ich mochte beispielsweise den Humor bisher immer sehr gerne. Hier hat mich aber der Anfang so sehr genervt, dass ich mich echt zwingen musste, weiterzulesen. Ich fand es komplett absurd, wie unorganisiert und tollpatschig eine Person sein kann und das kommt von jemanden, der wirklich dauernd fällt oder sich an absurden Dingen stößt. Aber wie oft Liv an Personen mit ihren Pailletten hängen bleibt, hat mich wirklich genervt. Es war für mich ab einem gewissen Punkt einfach zu viel.

Dadurch hatte ich auch meine Probleme mit Liv. Ich habe viele ihrer Überlegungen und Handlungen nicht wirklich verstehen können, oft wirkt sie komplett kopflos und teilweise absurd, obwohl sie zumindest teilweise die Zeit gehabt hätte, manche Dinge besser zu planen. Dennoch hatte ich oft nicht das Gefühl, Liv wirklich zu kennen und konnte nie so richtig einschätzen, was sie als als nächstes tun wird. Genauso ging es mir mit Flame, aber bei ihm hat mich nicht ganz so sehr gestört. Ich mochte ihn trotzdem recht gerne und fand es ziemlich sympathisch, dass er nach dem kurzem Aufeinandertreffen (im wahrsten Sinne des Wortes) mit Liv, ihren Webtoon gelesen und anderen Menschen empfohlen hat. Die Nebencharaktere fand ich ebenfalls vielversprechend, aber auch diese blieben leider recht oberflächlich, sodass ich keine richtige Verbindung zu ihnen aufbauen konnte.

Die Story und das Setting fand ich ebenfalls unglaublich vielversprechend und habe mich schon richtig gefreut, mehr über die Musen zu erfahren. Aber so richtig abholen konnte es mich leider nicht. Das Setting auf Korfu blieb für mich ein bisschen blass und spielte nur ganz am Rande eine Rolle. Hier hätte ich mir ein bisschen mehr gewünscht, damit man auf ein gewisses Gefühl dafür bekommt, wo die Geschichte spielt. Ähnlich geht es mir mit der Story. Ich fand den Ansatz und auch verschiedene Details, wie die sprechenden Bücher, wirklich cool und spannend, hatte aber nie das Gefühl, richtig in die Geschichte hineinzufinden und mich wirklich von ihr mitreißen lassen zu können.

Alles in allem habe ich mich richtig auf die Geschichte gefreut, sie konnte mich aber leider nicht so richtig fesseln. Dabei waren die Ansätze so vielversprechend und die Ideen wirklich spannend, aber im Ganzen konnte sie mich leider nicht fesseln. Die Charaktere hatten ebenfalls Potenzial, aber auch sie haben mich nie komplett von sich überzeugen können. Ich bin mir deswegen noch nicht ganz sicher, ob ich den nächsten Teil noch lesen will, der Cliffhanger war allerdings so gut gesetzt, dass ich gerne wissen würde, was passieren wird.