"Freaks"

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**Inhalt:**

Es gibt Menschen auf der Welt, die haben eine besondere Begabung, so wie Megan, die davon lange Zeit nicht viel weiß und versteht, bis sie eines Tages mit dem Auto von der Straße gedrängt wird. Sie ist eine Lauscherin, was ihr zunächst wie ein Fluch erscheint. Es gilt, diese besonderen Menschen vor Molino, der die Freaks auslöschen will, zu schützen.

Johansen beschäftigt sich in diesem Roman mit der Individualität der Menschen. In jedem steckt etwas Besonderes, was teilweise ein lebenlang nicht zum Vorschein kommt oder sogar von der betroffenen Person als Fluch gesehen wird. Es geht um Gerechtigkeit, Liebe und das Vertrauen in die eigene Person und in seine Freunde.

 

**Charakteristika:**

Das Buch ist auf seinen 427 Seiten in 22 Kapitel unterteilt. Es handelt sich um einen Thriller, da beinahe der ganze Handlungsstrang durchgängig von Spannung geprägt ist. Die Protagonistin Megan muss sich gegen die Gewalteinwirkung des Antagonisten (Molino) behaupten. Weiterhin ist es charakteristisch für Thriller, dass der Fall erst auf den letzten Seiten gelöst wird, so wie auch in "Pandoras Tochter". Innerhalb der Kapitel stehen oft mehrere Figuren abwechselnd im Vordergrund und man erlebt die Handlung aus ihrer Sicht. Gelegentlich werden dazwischen Zeit- oder Ortsangaben gemacht. Das finde ich an sich sehr praktisch, aber schlecht, dass es so selten und nicht stetig gemacht wurde.

Die Geschichte ist sehr interessant und bisher habe ich etwas Derartiges noch nicht gelesen, na eher verschlungen. Die "übersinnlichen" Fähigkeiten der Figuren werden als etwas Normales behandelt, meist fällt es den betroffenen Personen am schwersten, mit ihrer eigenen Gabe umzugehen.

Die Handlung beginnt sehr spannend und ohne große Einleitung. Man ist sofort im Geschehen drin. Am Ende der Leseprobe dachte ich erst, dass es vielleicht mit der Spannung bergab gehen könnte, aber die Handlung bleibt aufregend und ich persönlich hab mich sehr gut in den Inhalt eingefunden.

Besonders gelungen finde ich hier den Schreibstil der Autorin. Sie benutzt auffällig viel wörtliche Rede. Man hat vor allem durch die Dialoge und einige Gedankengänge der verschiedenen Personen, die Möglichkeit, sie näher kennen zu lernen und versuchen zu begreifen, warum sie dementsprechend handeln. Orte, Geschehnisse werden nicht sehr ausführlich beschrieben, man erfährt das meiste durch die Gespräche der Personen. Dennoch kann man der Handlung sehr gut folgen und es entsteht trotzdem eine gute Vorstellung der Umgebung und Tat.

Ich finde es gut, dass in der Geschichte ein kurzer Zweig zur Mythologie genommen wird und somit auch Bezug zum Titel.

Der Schluss der Geschichte scheint zunächst klar, aber dann endet das Buch doch so abrupt, dass man das Gefühl hat, hier noch eine Fortsetzung gebrauchen zu können. Das der Rezipient nun zum weiteren Nachdenken und Weiterdenken angeregt wird, ist der Autorin sehr gut gelungen.

 

**Empfehlung:**

Ich kann allen Thrillernliebhabern, die es spannend und aufregend mögen, diesen Roman empfehlen. Wer alledings nicht an Übernatürliches glaubt, sollte lieber die Finger von dem Buch lassen, denn es dreht sich schließlich nur um Menschen mit besonderen Fähigkeiten. Manchen erscheint das eventuell zu unrealistisch.