Pandoras Tochter

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Durch die Beschreibung im Klappentext war ich darauf vorbereitet, dass es sich hier nicht um einen reinen Thriller handelt. Über das ganze Buch betrachtet würde ich eher zu romantischer Fantasy mit etwas Spannung tendieren. Die Idee hinter der Geschichte ist wirklich gut: junge Frau hört mysteriöse Stimmen, es gibt ein Geheimnis in der Vergangenheit und sie trifft auf Menschen mit verschiedenen fantastischen Begabungen.

Der Schreibstil an sich war eigentlich ganz angenehm zu lesen. Das Buch las sich schnell und unkompliziert. Leider fehlte mir für den angekündigten Thriller eindeutig der Thrill. Wo Ansätze von Spannung erkennbar wurden, redeten die Figuren plötzlich in so nervig langen Dialogen immer wieder die gleichen, langweiligen Blablas, dass ich darüber fast vergessen hätte, dass da noch was Spannendes kommen sollte.

Die Hauptakteure Megan und Grady gingen mir nach einer Weile auf die Nerven: erst misstrauen sie sich, dann haben sie Sex und dann gehts wieder von vorn los. Dazwischen gibt es immer wieder die gleichen Dialoge, die Megan als übertrieben moralisch und gutmenschlich propagieren und Grady so gewollt als Gegenteil präsentieren. Beide wirken über längere Strecken etwas unmotiviert und entwickeln sich (gefühlt) erst auf den letzten 20 Seiten weiter. Die Nebenfiguren Renata und Harley erscheinen da schon ausgefeilter und sympathischer.

Trotzdem hab ich das Buch ganz gern zu Ende gelesen. Es ist ein guter Roman ohne unerwartete Wendungen, aber definitiv kein Thriller. Eher ein nettes Buch für zwischendurch.