Abenteuer in Oz

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Mit „Papier und Blut“ hat Kevin Hearne den zweiten Band aus der Reihe „Die Chronik des Siegelmagiers“ vorgelegt. Gewidmet ist er den „Aussies“. Ich habe mich über das Glossar am Ende der Geschichte gefreut.
Der erste Band gefiel mir richtig gut – bei Kevin Hearne gibt es keine Altersdiskriminierung, der Autor sagt dem Jugendwahn in der Unterhaltungsliteratur den Kampf an. Sein Protagonist Al McBharrais aus Glasgow ist schon etwas älter, aber er ist trotz mancher Wehwehchen gewitzt und schlau! Als „Siegelmagier“ kann er magische Siegel – aka Zaubersprüche – erschaffen. Die Signal – App ist auch wieder am Start. Der Versuch, einen Nachfolger auszubilden, geht jedoch gründlich daneben – die Lehrlinge verschwinden (siehe Band eins!).
Als wieder eine Person verschollen ist, muss Al nach Australien aufbrechen. Mit von der Partie sind die schlagfertige Nadia, Buck Foi (Achtung Wortspiel), der fluchende Hobgoblin & ein Druide und sein treuer Hund Oberon. Alte Bekannte lassen grüßen. (Es handelt sich bei der Serie rund um Al streng genommen um einen ‚Ableger‘ der populären „Eiserne[n] Druide[n]“ – Reihe von Kevin Hearne. Obwohl ich diese vor der Lektüre nicht kannte, hatte ich keine Verständnisschwierigkeiten).
Man muss den Auftaktband aus der „Chronik des Siegelmagiers“ nicht gelesen haben, wenn man sich in dieses Fantasy – Abenteuer stürzen möchte. Zu Beginn der Geschichte gibt es nämlich ein „was bisher geschah“, also eine Zusammenfassung der Ereignisse aus „Tinte und Siegel“, was auch ein wenig an TV – Serien erinnert. Und es geht auch einigermaßen cineastisch in „Papier und Blut“ zu: Der Roadtrip ist ein wilder Ritt, Kevin Hearne brennt ein wahres Action – Feuerwerk ab. Unsere Helden müssen gefährliche Situationen meistern, doch es gelingt ihnen, mit einem blauen Auge zu entkommen. Dieser Aspekt der Geschichte gefiel mir nicht so gut, für meinen Geschmack hätte es ruhig ein wenig komplizierter und weniger smooth sein dürfen. Es gibt einen Hauptplot und diverse Nebenhandlungen (meines Erachtens schweift der Autor ab). Davon abgesehen hat mich „Papier und Blut“ aber prima unterhalten, und ich habe Lust bekommen, auch „Gehetzt: Die Chronik des Eisernen Druiden“ zu lesen.