Die Macht von Papier und Tinte

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wippsteerts Avatar

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Al ist wieder in Schwierigkeiten. Al MacBharrais, seines Zeichens schottischer Siegelmagier, ist verflucht und das gleich zweimal. Jeder, mit dem er länger spricht, hasst ihn danach. Sogar sein Sohn hat ihm deswegen den Rücken gekehrt. Al kommuniziert seither mit einer Sprach App. Der zweite Fluch betrifft mehr seine Lehrlinge, die versterben nämlich nach einer gewissen Zeit. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass der Hobgoblin Buck Foi es nun sehr bedauert, den Lehrlingsvertrag unterschrieben zu haben. Nun wollen sich die beiden auf die Suche nach dem Fluchaussprechenden machen, da erreicht Al ein Hilferuf aus Australien. Eine australische Siegelmagierin ist verschwunden und ihre Schülerin ersucht um Hilfe. Dann gibt es einen weiterer Fall im Netzwerk der Siegelmagier und Al sammelt seine Tinten und Papiere zusammen, „überredet sanft“ seinen Schüler und sie reisen durch die Gefilde der irischen Götter zum anderen Ende der Welt.

Kevin Hearne hat vor den Siegelmagiern schon die eisernen Druiden erfunden. Attikus, die Hauptperson darin und sehr beliebte Romanfigur, taucht mit seinen Hunden auch in Australien auf und es fängt an, spannender zu werden.

Ich mag die urban fantasy (= in unserer aktuellen Welt spielenden Fantasy – ) Romane von K. Hearne, vor allem den „uralten“ Druiden Attikus (nun nennt er sich Conner) mit seinem Wolfshund Oberon und entsprechend habe ich mich gefreut, dass er in dem Roman vorkommt. Aber auch den frechen, vorlauten, Skotch trinkenden und diebischen Hobgoblin mag ich sehr. (Manchen könnte er zu derb sein) Buck kann sich teleportieren und nimmt es mit dem Wort „Besitz“ vor allem bei edlem Alkohol nicht so genau. Die neue Rezeptionistin des Siegelmagiers scheint ebenfalls eine besondere Vergangenheit (und Fähigkeiten) zu haben und taucht dann auch noch in Australien auf. Schnell stellt sich heraus, dass auch alte Götter mitmischen.

Um den zweiten Band zu lesen, muss man den ersten nicht zwingenderweise gelesen haben, aber es erleichtert die Sache ungemein. Es gibt eine kleine Einführung und vorkommende Personen werden in einer angehängten Liste kurz erklärt (auch, wie man sie aussprechen kann, gerade im Gälischen durchaus interessant)

Der Roman hetzt nicht und man bekommt hier nicht andauernd die geballte Ladung Action um die Ohren. (Wobei, etwas mehr Spannung und Focus auf Al hätte gut getan). Es sind durchaus die Kleinigkeiten und Charaktere, die ich hier mag. Auch, wenn K. Hearne nicht mehr an seine ersten Eisernen Druiden Bücher heranreicht, sind die Siegelmagier Bücher immer noch unterhaltsam und ich mag die verrückten Ideen. Gern würde ich mich gerade auch mal mit Spezialtinte und Papier verzaubern. Ich hoffe, in einem weiteren Band kann Al endlich Feder und Papier weiterreichen, denn etwas Glück auf seine älteren Tage wäre verdient.

Viel Spass beim Lesen