Eine humorvolle Fortsetzung einer guten Reihe!

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tinten.sturm Avatar

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Der Roman hört ungefähr dort auf, wo wir ihn das letzte Mal verlassen haben: Drei Monate nach den Geschehnissen aus Band 1, denn der Einstieg beginnt gleich damit, dass Buck von dem Fluch erfährt, der gegebenenfalls durch seinen Vertrag mit MacBharrais auf ihm lastet, von dem wir am Ende des ersten Romans erfahren haben. Ziel ist schnell eine der drei Lösungen für das Problem zu finden- umso überraschender ist es, dass der Roman jedoch eine andere Richtung einschlägt. Statt sich auf die Rätselsuche nach der Ursache der Flüche zu machen, zieht es MacBharrais und Buck nämlich nach Australien, als Ya-Ping, die Schülerin der australischen Siegelmagierin, sich meldet und mitteilt, dass nicht nur ihre Lehrerin, sondern auch die asiatische Siegelmagierin und deren Schülerin, verschwunden sind. Gemeinsam mit dem eisernen Druiden, dem Kevin Hearne, eine ganz eigene Reihe gewidmet hat, macht sich die Truppe auf die Suche nach den Verschwundenen und muss auf dem Weg eine Menge Feenwesen bekämpfen. Wie auch im letzten Band treten auch diesmal wieder irische Gottheiten, wie z.B. die Morrigan und Bridget auf. Wir erfahren außerdem etwas mehr über den eisernen Druiden und seine Hunde, sowie über Gladys, MacBharrais schräge Sekretärin, die etwas mehr zu wissen scheint, als sie vorgibt…

Ich fand den zweiten Teil auf jeden Fall auch sehr spannend, aber nicht ganz so packend, wie den ersten Roman. Zum Beispiel ging der Anfang zwar recht rasant los und wir waren schnell wieder im Geschehen, trotzdem dauert es in Australien dann recht lange bis sie sich endlich auf die Suche nach Schu-hua und Mei-Ling machen, denn es wird erst noch ausschweifend lange beschrieben, wie ein neuer Hexenwagen hergestellt werden muss. Das war zwar witzig zu lesen, aber ich würde doch hoffen, dass ein Siegelmagier und ein Druide schneller agieren, wenn die Welt in Gefahr ist. Etwas schräg war auch, der Versuch die Corona-Pandemie noch zu erwähnen. Sie wird in einer Randnotiz erwähnt, etwa in die Richtung wie „…seit der Corona-Pandemie reagierte ich sensibel…“ aber da im letzten Band die Pandemie keine Rolle spielte und seither drei Monate vergangen sind, ist es ein bisschen schwierig zeitlich einzuordnen: Befinden wir uns am Anfang, am Ende oder in der Mitte der Pandemie? Es wäre vermutlich besser gewesen, die Pandemie außen vor zu lassen. Was ich super fand, war, dass wir den eisernen Druiden etwas besser kennenlernen. Tatsächlich wird man sehr neugierig darauf gemacht, auch die Druiden-Reihe zu lesen. Für alle, die die Reihe bereits kennen, sicher ein toller Bonus ein Crossover der Figuren zu lesen. Ich gehöre zu denjenigen, die die Druiden-Reihe noch nicht kennen und überlege sie, während der Wartezeit auf den nächsten Siegelmagier, zu lesen. Der Schreibstil war wieder toll: Hearne schreibt flüssig und mitreißend und mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus und Humor, die man einfach lieb haben muss. Wie schon aus dem ersten Band bekannt, wird die Erzählung durch eingeschobene Zwischenstorys ergänzt, welche die Spannung steigern, und in die Länge ziehen. Besonders toll waren die Geschichten von Atticus, bzw. Connor, dem Druiden. Mehr möchte ich zu der Handlung an dieser Stelle nicht verraten.