Schwächerer zweiter Teil

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
pennys little bookcorner Avatar

Von

Mit Spannung habe ich den zweiten Teil der Siegelmagier-Reihe erwartet, um Al und seinen Hobgoblin Buck auf ihren neuen Abenteuern zu begleiten. Diesmal verschlägt es die beiden nach Australien, wo sie sich auf die Suche nach verschwundenen Siegelagentinnen machen und dabei den Weg von Menschen tötenden Chimären kreuzen.

Ich muss sagen, dass der zweite Band für mich der schwächere Teil war.
Ich bin immer noch begeistert von der Fantasie die der Autor an den Tag legt und ich finde es gut, dass es endlich mal ein außergewöhnliches Fantasy-Buch gibt, dass sich von anderen deutlich abhebt. So ging mir das auch schon mit dem ersten Teil. Schema F braucht man hier nicht zu erwarten.

Trotzdem muss ich sagen, dass mich manche Dinge, die mir im ersten Teil besonders positiv aufgefallen sind, diesmal fast schon genervt haben. So konnte ich zum Beispiel nicht mehr so über Buck lachen. Der Hobgoblin hat einen sehr markanten Humor und eine ebenso direkte Aussprache, was nicht Jedermanns Sache ist. Im ersten Teil hat mir das sehr gefallen, hier war mir das jetzt schon etwas zuviel. Ich habe nichts gegen Witze oder Sprüche die unter die Gürtellinie gehen, aber irgendwann reicht es auch einfach.
Ebenso hatte ich in diesem Teil öfter den Eindruck, dass der Autor bei dem ein oder anderen Thema ein bisschen den moralischen Zeigefinger hebt und versucht, eine Botschaft zu verbreiten (z.B. zum Thema Umweltschutz etc). Im Prinzip ist das ja etwas Positives, mich hat es aber in der Story einfach gestört. Ich möchte unterhalten und nicht belehrt werden. Zumal ich beim ersten Teil gar nicht den Eindruck hatte und es deshalb im zweiten Teil auch nicht erwartet habe.

Super fand ich die Einleitung in die Geschichte. Ein „Was bisher geschah“ sollte es viel öfter in Buchreihen geben. So wurde man nochmal an alles Wichtige erinnert und konnte super in das neue Buch einsteigen. Der Autor schafft einen fast nahtlosen Übergang zwischen den beiden Teilen, was mir sehr gefallen hat. So hat man als Leser nicht das Gefühl, etwas verpasst zu haben.
Auch die einzelnen Charaktere gefallen mir wieder gut. Sie sind sehr facettenreich und selbst alten Freunden wurde im neuen Buch mehr Beachtung geschenkt und der Autor hat einzelne Figuren noch weiter ausgebaut.
Die Story selbst fand ich alles in allem stimmig, auch wenn mich nicht alles überrascht hat. Auch die einzelnen Zwischensequenzen, in denen man über den ein oder anderen Protagonisten oder über bestimmte Dinge wie das Erstellen von Siegeln noch etwas mehr erfährt, fand ich eigentlich eine gute Idee. Sie hätten aber gerne etwas kürzer und nicht so zahlreich sein dürfen. Einiges war für die Geschichte überhaupt nicht wichtig und ich fühlte mich dadurch eher vom eigentlichen Geschehen abgelenkt.

Insgesamt war der zweite Teil für mich etwas zu skurril, die Figuren wieder gut aber auch etwas zu eigen und ich teile den Humor einfach nicht mehr so ganz (was im ersten Teil noch anders war). Mir gefällt aber die neue Machart der Story die diese Buchreihe mit sich bringt und ich bin mir sicher, dass Al und Buck eine Menge Fans haben und sicherlich noch mehr dazugewinnen werden.
Für mich war der erste Teil ein 4-Sterne-Buch, da ich diesen Teil hier schwächer fand, werden es diesmal nur 3 Sterne.