Ein Treibenlassen in der Geschichte

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„Papyrus – Die Geschichte der Welt in Büchern“ von Irene Vallejo, aus dem Spanischen von Maria Meinel und Luis Ruby, nimmt den Leser mit auf eine Reise: Von Alexandria und der größten Bibliothek aller Zeiten, durch dunkle Schreibstuben, in denen Manuskripte von Hand abgeschrieben werden, immer entlang der Entstehungsgeschichte des Buches.

Irene Vallejo folgt dabei nicht unbedingt einem roten Faden, sondern lässt sich in vielen essayartigen Kapiteln treiben. Sie verbindet Geschichte mit klassischer und aktueller Literatur, mit Filmen und mit dem sozialen Kontext, in dem mündlich erzählte Geschichten aber auch Bücher in ihrer Zeit gesehen werden müssen.

In vielen Sachbüchern würde mich genau diese Ziellosigkeit stören – vor allem auf der beachtlichen Länge des Buches. Papyrus schafft es aber in all seinen Schlangenlinien nie langweilig zu werden. Besonders der melodische Schreibstil der Autorin (an dieser Stelle ein riesiges Kompliment das das Übersetzter-Duo!) nimmt den Leser gefangen und die Seiten fliegen gerade zu dahin.

Eine große Empfehlung an alle Buchliebhaber – und mal ehrlich: eines der schönsten Buchcover in meinem Regal.