„Papyrus“ erzählt die Geschichte des Wortes, der Sprache und des Buches

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maesli Avatar

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„Papyrus“ erzählt die Geschichte des Wortes, der Sprache und des Buches und durch sie die Geschichte der Welt. Irene Vallejo beginnt ihre Erzählung mit den Ereignissen in der Antik. Auf der Erkundungstour begegnet man Kaisern und Königen längst vergangener Reiche, liest über Kulturen und ihren Besonderheiten und taucht ein in die Welt der Sprache, der Wörter, Geschichten, Legenden und Mythen.
"Das Buch ist unser Verbündeter um die Bewahrung unserer wertvollen Schöpfung: der Worte, die kaum mehr als ein Lufthauch sind."

Meine persönlichen Leseeindrücke
Schon gleich am Anfang, auf den ersten Seiten, empfängt mich die Autorin und lädt mich ein, eine Reise zu unternehmen. Sie beginnt mit Pharao Ptolemaios I., der von einer vollkommenen Bibliothek träumte, die eine Sammlung aller Werke aller Autoren seit Anbeginn der Zeit enthielt und in Alexandria entstehen sollte.
"Die in Alexandria entfesselte Büchergier entwickelte sich langsam zu leidenschaftlichem Wahn."
Und ich reise mit Irene Vallejo in die Vergangenheit, die in der Antike beginnt. Ich lausche Erzählungen, verfolge die seltsamen Begebenheiten, die Abenteuer und fabelhaften Seereisen, ihrer sanften schwebenden Sprache folgend und verfange mich in der Poesie der Erzählung.
"Der Rücken krümmt sich ein wenig, der Körper beugt sich über die Wort, der Leser verlässt für eine Weine seine Welt und tritt eine Reise an, auf der sich freilich nur seine Pupillen bewegen."
Geschichtskenntnisse sind beim Lesen hilfreich. Irene Vallejo verpackt ihre Angaben geschickt in leichte Häppchen, die auch weniger Geschichtsbegeisterte gut genießen können. Doch darf man nicht außen vor lassen, dass es sich bei diesem Sachbuch auch um ein großartiges Geschichtswerk handelt: akribisch, ausführlich und reichhaltig.

Fazit
„Papyrus“ ist ein literarisches Kleinod. Voller Schwung und Elan, mit großer Begeisterung und unendlicher Liebe erzählt Irene Vallajo über die Entstehung der Sprache und mit ihr des geschriebenen Wortes und breitet vor mir eine Welt aus, die ich nach dem Lesen dieses Sachbuches aufmerksamer betrachte. Die Informationsdichte und Angabenfülle, die diese Geschichte mit sich bringt, sind von ungeheuerlicher Leichtigkeit.

"Das Buch hat sich im Laufe der Zeit bewährt. Es ist", so sagte Umberto Eco, „ein technisch vollendetes Meisterwerk, das sich, soviel man auch erfinden mag, nicht mehr verbessern lässt.“