Ein Frauenroman - von, über und für - gefällt mir!

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frischelandluft Avatar

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Der Roman hat mich gleich beim ersten Satz gefangen. Als meine Mutter starb, ging es mir auch sehr schlecht. Es war surreal, wie die Welt um mich herum scheinbar gar keinen Anteil an meinen komplett veränderten Lebensumständen nahm. Ich war nur noch Zuschauer und nicht mehr Teil des Ganzen. Das ist inzwischen 20 Jahre her, aber ich vermisse meine Mutter jeden Tag. Da ich selber schreibe, arbeite ich seit Jahren daran, ein Buch über meine Mutter zu schreiben und lese viele Romane zu dem Thema. Meine derzeitigen Favoriten sind von Annie Ernaux ‘Eine Frau’ und von Benedict Wells ‘Vom Ende der Einsamkeit’.

Mir gefällt die Beziehung zwischen Mutter und Tochter sehr. Liebe, Respekt, auf Augenhöhe. Die Ich-Erzählerin erzählt in klaren Worten alltägliche Situationen, die aber trotzdem gut das Verhältnis der beiden, ihre Lebensumstände, ihren Umgang miteinander, ihre Träume zum Ausdruck bringen. Ich bin dabei, wenn sie im Kaufhaus etwas Besonderes kaufen. Ich mag es, wie sie es schaffen, mit Wenigem auszukommen und durch Phantasie etwas Besonderes daraus zu machen.
Ich mag Bücher von Frauen über Frauen, die Sprache, die Dynamik, die Themen sind (meistens) anders, als wenn es ein männlicher Erzähler oder auch Autor ist. Es ist eine Familiengeschichte, die über drei Generationen spannt und eine Frauengeschichte. Sie scheinen umgeben zu sein von Frauen ohne Männer oder mit temporären Männern oder den falschen, sekundären Männern. Spielen die Männer eine Nebenrolle oder werden sie durch ihre Absenz doch wichtiger? Was hat es mit Billies Vater auf sich? Warum träumt sie immer vom Meer bzw. warum ist das wichtig? Was steckt hinter dem Anruf, den die Mutter bekommt? Werden sie in den Urlaub fahren? Ich würde sehr gerne weiterlesen.