Gelungen

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mike nelson Avatar

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Gelungen. Absolut gelungen. Elena Fischer hat mit "Paradise Garden" einen Erstling geschrieben, den ich verschlungen habe - und je näher das Ende des Buches rückte, desto langsamer las ich, um zu verhindern, dass die Geschichte ein Ende findet. "Paradise Garden" erzählt die Geschichte der 14-jährigen Billie, die mit ihrer aus Ungarn stammenden Mutter in prekär zu nennenden Verhältnissen lebt; befreundet mit der wohlsituierten L., ist Billie dennoch stolz auf ihre zuweilen etwas chaotische Mutter Marika; diese bemüht sich, obwohl das Geld oft nicht bis zum Monatsende reicht, mit einer guten Portion lebenszugewandtem Optimismus, ihr ein gutes Leben zu bieten - ein Höhepunkt ist dabei schon, dass man sich hin und wieder den Eisbecher 'Paradise Garden' gönnen darf. Natürlich ist dies 'nur' das Ausgangsszenario. Schon bald ahnt man, dass es in der Geschichte von Mutter Marika Geheimnisse gibt, über die sie gegenüber Billie nicht sprechen mag - wer ist Billies Vater? Als dann dier Großmutter wegen einer angeblichen Erkrankung zur Behandlung aus Ungarn anreist und in mit in die kleine Wohnung zieht, bringt dies einiges ins Rollen und mündet schließlich in Billies Suche nach der Vergangenheit der Mutter, nach ihrem Vater und vor allem nach einer 'Heimat in sich selbst'. Elena Fischer berührt große Themen: Soziale Ungleichheit, Verlust, Trauer, Freundschaft. Und sie packt diese Themen in eine berührende Geschichte. Und der Text fließt. Zurecht steht "Paradise Garden" auf der Longlist des diesjährigen Deutschen Buchpreises!