Jeder braucht eine eigene Geschichte

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olesja schlethauer Avatar

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"Meine Mutter starb diesen Sommer." So beginnt das Buch und verbreitet somit gleich von Anfang an eine traurige Stimmung. Denn die Geschichte wird von einer 14jährigen Billie erzählt. Billie lebt alleine mit Ihrer Mutter in etwas ärmlichen Verhältnissen. Sie kennt ihren Vater nicht und die Mutter möchte nicht mit ihr darüber reden. Und dann bleibt Billie durch einen unglücklichen Unfall fast alleine auf der Welt. Was soll sie tun? Wer ist sie überhaupt? Und so begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Vater.
Die erste Hälfte des Buches ist einfach genial! Das Leben von Billie wird beschrieben und trotz der ärmlichen Verhältnisse geht es Billie und ihrer Mutter gut. Sie machen das Beste draus. Das einzige Problem, ist dass Billie wissen möchte wer ihr Vater ist bzw. war und die Mutter verweigert ihr das ganze Wissen.
Hier an der Stelle möchte ich nur aufschreien und dieses Buch jeder Mutter in die Hand drücken, die den Vater gegenüber dem Kind absichtlich verschweigt! Ein gesunder Menschenverstand entsteht, wenn man weis, wer man ist. Und dazu gehört die Abstammung!
In dem Buch sieht man später auch, wie verloren Billie ist, als die Mutter verstirbt. Die ganze Emotionen nehmen Überhand. Durch ein paar Hinweise, die Billie findet, begibt sie sich auf die Suche nach dem früheren Wohnort der Mutter. Und ab hier wird das Buch zu einem Fantasiebuch.
Ein 14jähriges Mädchen, was alleine im alten Nissan zu der Nordsee fährt? Und tatsächlich etwas findet? Ich habe beim Lesen immer wieder darauf gehofft, dass es bald heißt: Billie wäre in einer Irrenanstalt aufgewacht oder auf einer Polizeistation oder oder...Etwas unglaubwürdig. Es läuft einfach alles zu glatt. Und Billie lernt auch ihre Emotionen in dem Griff zu haben und macht richtige Entscheidungen. Mit 14 bzw. 15??
Also ist das Buch zwar ganz nett und am Anfang sehr gut sogar, entpuppt sich aber als eine Fiktion zum Ende hin, leider.