Märchen von einem Mädchen

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Jeder hat seine Geschichte und dies ist die Geschichte von Erzsébet, genannt Billie. Die Erzählung ist nicht selbstverständlich, denn Billie kämpft um ihr Recht an der eigenen Geschichte. Herzergreifend, einfühlsam und wendungsreich schreibt Elena Fischer einen Roman jenseits eines Paradise Gardens.

Billie lebt mit ihrer aus Ungarn stammenden Mutter allein. Vater unbekannt. Mutter und Tochter haben Urlaubsträume, die aufgrund des Todes der Mutter nicht eintreffen, aber geträumt werden. Als sperrige Familie bleibt für Billie nur die Oma aus Ungarn. Und dann entschließt sich die Fünfzehnjährige, ihrer eigenen Geschichte auf die Spur zu kommen.

Beim Lesen dieses modernen Märchens bleibt kein Auge trocken. Der Autorin gelingt es, die in Armut lebende Billie schockierend authentisch genauso darzustellen wie die innige Beziehung zwischen Mutter und Tochter. Der Roman ist auch einer über die Trauer einer Jugendlichen sowie die Unberechenbarkeit der Abschied nehmenden Emotionen und wird dabei zu mehr als einem Coming-of-Age-Roman oder einem Roadmovie. In diesem Buch war ich als Leserin mittendrin.

Zeitweise plätschert die Handlung, so dass lange nicht absehbar war, worum es gehen wird und worauf die Handlung hinauslaufen wird. Und gerade das macht dieses Buch spannend. Lesenswert ist es auch aufgrund des Erzählstils und der Sprache, die emotional mitnimmt, Bilder malt und diese flüssig aneinander reiht.

Ein wirklich lesenswertes Buch, ein fulminanter Debütroman, ein bleibender Eindruck.