Roadtrip ins Ungewisse

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Die vierzehnjährige Billie lebt mit ihrer Mutter Marika im siebzehnten Stock in einer Hochhaussiedlung. Mutter und Tochter machen das Beste aus ihrem Leben, auch wenn regelmäßig weit vor dem Monatsende das Geld mehr als knapp wird und es an vielem fehlt. Als Billies kranke Großmutter aus Ungarn anreist, ändert sich erst die Stimmung, dann eskaliert die Situation und nichts ist mehr so, wie es vorher war. Für Billie folgt eine Reise ins Ungewisse.

Dieses Buch war schön und traurig, lustig und tragisch, ich hätte anfangs nicht gedacht, wie sehr ich mit Billie fühlen würde. Das Wesen der Vierzehnjährigen hat die Autorin dabei so großartig eingefangen, dass ich in Erinnerungen schwelgte, wie es bei mir damals so war. Kein Kind mehr, aber auch noch lange keine Frau; klugen Gedanken folgten kindliche, naive Sichtweisen, die so bezaubernd waren, dass es fast wehgetan hat, als diese rein und unschuldig mein Herz trafen in einem fort. Während ich die Erzählung von Billie genoss, geschah plötzlich etwas, das mich vollkommen rausgerissen hat; ein so einschneidendes Ereignis habe ich nicht erwartet, obwohl es im Klappentext bereits einen Hinweis dazu gab. Da kam dann eine große Traurigkeit in mir auf, ich lief über vor Mitgefühl und Anteilnahme und wusste nicht, wohin mit meinem Schmerz. Ich hätte Billie am liebsten in den Arm genommen und sie getröstet, ihr etwas abgenommen von ihrer Trauer und der Wut.

Ein Buch über das Erwachsenwerden, Verlust, Trauer, Suche nach Identität und Liebe. Ein Buch, das mir schöne Lesestunden, aber auch viele Tränen geschenkt und mich trotzdem glücklich gemacht hat. Ein Buch, das mir lange im Gedächtnis bleiben wird und ein weiteres Highlight für mich. Dafür vergebe ich gerne fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.