Ziemlich mau

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mike nelson Avatar

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Ziemlich mau. Die Thematik ist großartig, die Umsetzung als Thriller ist hingegen nicht so berauschend. Leider. Hatte mir weit mehr von Wolf Harlanders neuem Roman "Partikel" versprochen. Wieder greift Harlander ein aktuelles Thema auf: Wohin mit dem ganzen Plastik, dem Wunderstoff, der sich leider gar nicht so schnell abbaut, statt dessen in Drittländer exportiert und auf nicht immer legalen Mülldeponien gelagert wird? Der Autor informiert die Leserschaft immer wieder in kurzen Einschüben darüber, was aktueller Wissensstand über die Auswirkungen des Mikroplastik auf sämtliche Ökosysteme und den menschlichen Organismus ist. Im Mittelpunkt steht ein scheinbar innovatives Unternehmen, welches glaubt die Lösung für das Plastikproblem gefunden zu haben. Die Handlung des Thriller wirkt mit seinen recht eindimensionalen Figuren aber eher flach und wenig spannungsgeladen. Auch die klassischen Thrillerelemente zünden irgendwie nicht: die 'Guten' sind eigentlich gar nicht so gut, hin und wieder ein kleiner Cliffhanger am Ende eines Kapitels, 'unerwartete' Wendungen (die aber eher bemüht und konstruiert wirken). Der Roman schafft es, auf ein aktuelles Umweltproblem hinzuweisen, es gelingt ihm darüberhinaus aber nicht, als ein Thriller zu begeistern, den man nicht aus der Hand legen möchte.