Ein Buch wie ein ehrlicher Kaffeeklatsch mit einer verdammt lustigen Freundin

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schildi_88 Avatar

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Schon das Cover hat mich gepackt – kunterbunt, wild und auf den ersten Blick vielleicht etwas drüber. Aber ehrlich gesagt: genauso sieht mein Kopf aus, wenn beide Kinder gleichzeitig weinen, das Essen überkocht und ich meine Jacke im Kühlschrank suche. Evelyn Weigert hat mich genau da abgeholt, wo ich manchmal im Alltag stehe – zwischen Schlafmangel, Selbstzweifeln und einem schrägen Sinn für Humor, der mich irgendwie am Leben hält.

„Peace, Mom“ ist kein Ratgeber. Es ist eher wie ein ehrliches Gespräch mit einer Freundin, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Evelyn schreibt so, wie sie spricht – direkt, derb, herzlich, manchmal mit einem Hauch Slang, aber immer auf den Punkt. Sie erzählt von Geburten, Schnullerdramen, Kitaschnupfen und diesen Tagen, an denen man sich fragt, ob man eigentlich noch funktioniert oder schon ferngesteuert ist.

Was ich besonders mochte: Dieses Buch beschönigt nichts. Es gibt keine Glitzerfassade, keine „So klappt’s mit dem Mama-Glow“-Tipps. Stattdessen liest man von Windelkatastrophen, Trotzanfällen und der ewigen Suche nach fünf Minuten für sich selbst. Und trotzdem – oder gerade deswegen – tut es einfach gut. Weil man sich endlich nicht mehr so alleine fühlt. Weil da jemand ehrlich sagt: Ja, es ist hart. Ja, es ist manchmal zum Schreien. Aber hey – du machst das verdammt gut.

Zwischendurch trifft Evelyn mit kleinen Texten und Gedanken mitten ins Herz. Diese Momente, in denen man als Mama am Rande des Wahnsinns steht, sich aber gleichzeitig vor Liebe kaum halten kann – genau die fängt sie ein. Und sie erinnert daran, dass wir alle nur versuchen, unser Bestes zu geben. Dass wir aufhören sollten, uns selbst und andere zu verurteilen. Und dass ein bisschen mehr Lachen und ein bisschen weniger Perfektionsdruck vielleicht genau das ist, was wir brauchen.

„Peace, Mom“ ist nicht für alle. Wer eine fein ziselierte Sprache oder zurückhaltende Reflexion erwartet, wird sich vielleicht wundern. Aber für alle Mütter (und Väter!), die das ganz normale Alltagschaos kennen und sich nach einem ehrlichen Lacher sehnen, ist dieses Buch Gold wert. Es ist wie ein laut ausgesprochenes „Ich auch!“ – und das kann manchmal mehr helfen als jedes schlau geschriebene Elternhandbuch.

Ein wunderbares Geschenk für Eltern mitten im Sturm – und ein kleiner Reminder: Du bist nicht allein. Und das ist verdammt tröstlich.