Viel Potenzial, aber leider zu langatmig

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Das Cover hat mich neugierig gemacht – elegant, geheimnisvoll und mit einer Symbolik, die perfekt zum Titel passt. Auch der Schreibstil von Sandra Grauer ist angenehm flüssig und bildhaft. Er liest sich leicht und schafft eine gewisse Atmosphäre, die Lust auf mehr macht.

Doch inhaltlich konnte mich die Geschichte leider nicht so mitreißen, wie ich es mir erhofft hatte. Vor allem im ersten Teil zieht sich die Handlung enorm. Lange Zeit passiert gefühlt wenig, und es entsteht der Eindruck, dass viel um den heißen Brei geredet wird, ohne dass die eigentliche Spannung vorankommt. Tiefgang und klare Entwicklungen blieben für mich aus – stattdessen wirkte vieles oberflächlich oder zu gestreckt. Das hat mir das Lesen wirklich schwer gemacht, und an manchen Stellen war ich kurz davor, das Buch abzubrechen.

Erst im letzten Drittel kam endlich etwas Dynamik auf. Besonders die aufkommende Beziehung der beiden Hauptfiguren hat der Geschichte Leben eingehaucht und für emotionale Momente gesorgt. An dieser Stelle konnte ich auch erahnen, welches Potenzial die Handlung eigentlich gehabt hätte – denn die Grundidee ist spannend und bietet reichlich Stoff für eine packende Story. Umso bedauerlicher finde ich es, dass dieses Potenzial meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft wurde.

Fazit:
Ein schöner Schreibstil und eine interessante Grundidee, die aber an Spannung und Tiefe vermissen lassen. Wer sich von einer langsamen Erzählweise nicht abschrecken lässt und auf die Entwicklung der Liebesgeschichte hofft, könnte hier dennoch fündig werden. Für mich persönlich war es leider „viel Text, aber zu wenig Inhalt“.