Bärenbruder

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"Manche mögen sagen, ein Baby und ein Bärenjunges haben nichts miteinander zu schaffen, aber wenn sie die Welt durch unsere Augen sehen könnten, dann würden sie mit Sicherheit anders darüber denken." [S. 14]

Ein kanadisches Holzfällercamp im Jahr 1934.
Die Männer arbeiten hart und unter schlechten Bedingungen.
Hier wächst das Mädchen Pearly Everlasting gemeinsam mit ihrer Familie und ihrem Bärenbruder Bruno auf, den ihr Vater einst als Welpe aus den Wäldern gerettet hat.
Das Leben und besonders die Natur (ver)schont keinen von ihnen.
Stürme, langandauernde Kälte, Krankheiten und die Sage(n) von Old Jack bestimmen das Leben der Campbewohner.
Ebenso der Vorarbeiter Swicker, der jedoch eines Tages tot aufgefunden wird.
Sein gewaltsames Ableben wird Bruno angekreidet.
...

Die Handlung plätschert ruhig und gediegen dahin; jegliche Höhepunkte werden detailreich, wortgewandt aber eher unspektakulär beschrieben.
Teilweise interessant, in Bezug auf das Leben in den kanadischen Wäldern und der rauen Natur, andererseits auch etwas langatmig durch zahlreiche Wiederholungen.

Ich mochte die Verbindung zwischen Pearly und dem Bär, die Freundschaft zwischen Mensch und Tier und ich fand besonders die Beschreibung von Bruno toll. Das wilde Tier blieb was es war und wurde nicht kitschig verniedlicht und vermenschlicht, auch wenn es zur Familie gehörte - einem Haustier gleich.

Insgesamt hätte ich mir mehr Emotionen gewünscht und vermutlich hätte es mir besser gefallen, hätte ich es der Jahreszeit entsprechend im Herbst oder Winter gelesen, so war es für mich eine solide Story für zwischendurch, die ich zwar gerne gelesen habe, an die ich aber größere Erwartungen hatte.