Inhaltlich gut, schriftstellerisch eher weniger

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@annisbuecherregal Avatar

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Tammy Armstrong hat mit “Pearly Everlasting” eine ganz besondere Freundschaft festgehalten. Schauplatz ist ein Holzfällercamp im Kanada der 1930er Jahre. Die Beschreibungen des harten, rauen Lebens im Camp sowie die Stimmung unter den Bewohner*innen wurde sehr lebhaft dargestellt und war für mich persönlich fast das Highlight des Buches. Später landet Pearly auf der Suche nach ihrem Bären in der Stadt und erst dann wird so richtig deutlich, wie fernab von jeglichem (technischen) Fortschritt die Waldarbeiter mit ihren Familien gelebt haben.
Den anschließenden Abenteuerpart der Handlung, also Pearlys Reise allein durch die Wälder, fand ich lediglich mittelmäßig. Er ist weder besonders spannend, noch stimmungsvoll und plätschert ein wenig vor sich hin.
Auch die Darstellung der Beziehung zwischen Pearly und ihrem “Bruder” Bruno ist für meinen Geschmack zu nüchtern. Obwohl mich Tiere in der Literatur sonst oft besonders berühren, wurde ich hier auf emotionaler Ebene nicht angesprochen. Dies gilt allerdings auch für zwischenmenschliche Beziehungen in diesem Roman.

Insgesamt bietet “Pearly Everlasting” zwar das Potential für einen spannenden Abenteuerroman, wirkt auf mich jedoch etwas leidenschaftslos niedergeschrieben. Er bietet interessante historische Einblicke, ging mir persönlich aber überhaupt nicht nahe. ⭐️3/5⭐️

*Übersetzt von Peter Torberg