Wildnis und Selbstfindung

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Tammy Armstrongs Pearly Everlasting ist ein faszinierender Roman, der Abenteuer, Naturverbundenheit und eine tiefgehende Coming-of-Age-Geschichte miteinander verwebt. Inspiriert von einer wahren Begebenheit, entfaltet sich eine poetische und zugleich raue Erzählung über die untrennbare Verbindung zwischen einem Mädchen und einem Bären.

Armstrongs Erzählstil ist atmosphärisch dicht und bildgewaltig. Die Natur ist nicht nur Kulisse, sondern ein lebendiger Teil der Geschichte. Neben der abenteuerlichen Suche nach Bruno entfaltet sich auch ein Zeitporträt, das das entbehrungsreiche Leben in Holzfällercamps, soziale Umbrüche und das wachsende Bewusstsein für Gewerkschaften einfühlsam einfängt. Besonders eindrucksvoll sind die starken Frauenfiguren, die sich in einer von Männern dominierten Welt behaupten. Während der erste Teil des Buches mit lyrischen Naturschilderungen und einer fast magischen Atmosphäre besticht, kippt die Handlung im späteren Verlauf in eine dramatische, fast filmreife Wendung. Ein vorhersehbarer Showdown trübt den ansonsten vielschichtigen und bewegenden Roman etwas, doch die emotionale Kraft der Geschichte bleibt bis zur letzten Seite spürbar.

Fazit: Pearly Everlasting ist eine ergreifende Mischung aus Abenteuerroman, Coming-of-Age-Erzählung und literarischem Nature Writing. Wer sich auf eine tief berührende Geschichte voller ungezähmter Wildnis und emotionaler Tiefe einlassen möchte, wird mit diesem Buch eine unvergessliche Reise erleben.