Spannede Einblick in das Leben der Peggy Guggenheim

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Die Darstellung der Großväter als mittellose Einwanderer aus Bayern und der Schweiz, die durch harte Arbeit und Geschäftssinn zu mächtigen Industriellen aufstiegen, reflektiert den Mythos des „American Dream“, wird aber zugleich kritisch hinterfragt. Der wirtschaftliche Erfolg der Familie ist untrennbar mit der industriellen Expansion Amerikas verbunden – Bergwerke, Banken und der Einfluss auf politische Kreise verdeutlichen die kapitalistische Durchdringung der Gesellschaft. Gleichzeitig wird der latente Antisemitismus jener Zeit angesprochen, der trotz des Reichtums und der gesellschaftlichen Stellung der Familie immer präsent blieb. Dies zeigt sich besonders in den Erinnerungen an die Großväter, die in ihrer Jugend Anfeindungen erlebten, aber auch in der subtilen Zurückhaltung und Vorsicht, die die Familie später praktizierte.

Stilistisch beeindruckt die Leseprobe durch seine Mischung aus epischer Breite und poetischer Verdichtung. Die Erzählweise ist retrospektiv und reflektierend, wodurch die Distanz der Erzählerin zu ihrem eigenen privilegierten, aber auch befremdlichen Leben deutlich wird. Besonders auffällig ist der Kontrast zwischen der nüchternen Auflistung wirtschaftlicher Erfolge der Familie und der poetischen Beschreibung der Töchter als „Wolken“, als flüchtige, fragile Erscheinungen in einer patriarchalisch geprägten Welt. Die Symbolik der Stille – sei es durch leise tickende Uhren, geräuschlose Fahrstühle oder diskrete Gouvernanten – verstärkt die Atmosphäre von Zurückhaltung und Anpassung, die dem jüdischen Bürgertum dieser Zeit auferlegt war.

Mir hat dieser Anfang sehr gut gefallen, ich würde gerne weiterlesen um mehr über Peggy zu erfahren.