Peggy - Leidenschaftliche Rebellin
Ich habe schon viel über Peggy gelesen und gehört, aber dieser Roman füllt doch noch so einige Lücken...oder frischt auf, was man bereits wusste, aber nie auf emotionale Art aus ihrer Sicht gesehen hat. Es ist schon erstaunlich, welche Schicksalsschläge Peggy Guggenheim schon in frühen Jahren erleben und leider auch in den folgenden Jahrzehnten aushalten musste. Trotzdem hat sie sich nie unterkriegen lassen, sei es durch den Tod ihres Vaters, der Schwester, der Neffen oder vom Martyrium mit ihrem gewalttätigen alkoholsüchtigen Ehemann - sie hat immer ihren Weg gefunden und notfalls auch vehement durchgesetzt. Um die Kunst ging es ausnahmsweise gar nicht so sehr in diesem Buch, aber darüber wurde auch schon oft genug geschrieben und mich hat mehr interessiert, welche Persönlichkeit hinter dieser bemerkenswerten Ikone der Kunstwelt steckte. Das ist Rebecca Godfrey und Leslie Jamison ausgezeichnet gelungen; ich habe mitgeträumt und mitgelitten und finde die Darstellung ihrer Person als starke und unabhängige Frau äußerst gelungen. Und natürlich tauchen hin- und wieder bekannte (und unbekannte) Namen der Künstlerwelt auf, die deutlich machen, wie sehr diese damals auch über Kontinente hinweg vernetzt und wie groß ihr Einfluss auch auf die heutige Kunst- und Literaturwelt war - und Peggy eine der Konservator*innen dieser teils wegweisenden Künstler*innen. Eine ganz klare Empfehlung, nicht nur für Kunstliebhaber*innen!