Groschen-Dan-Brown

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Die Professorin Morgan wird durch die Entführung ihrer Schwester dazu gezwungen, sich ihrer Vergangenheit beim Militär zu erinnern. Sie soll zwölf Steine finden, die den Aposteln gehörten und seitdem von Hütern bewahrt werden. Diese Steine sollen zu Pfingsten eine große Macht entfalten, welche diverse Gruppen auszunutzen trachten, um ihre Ziele zu verfolgen.

Cover und Titel:
Pentecost? Da würde ich gerne noch erleuchtet werden, was dieser Titel bedeutet, - möglicherweise passiert das ja zu Pfingsten....? Die Flammen sind da schon sprechender, da die Kräfte der Steine Flammen auslösen bzw. durch Flammen inspiriert werden.

Mein Eindruck:
Die Geschichte hat spannende Momente und vor allem die Vielfalt und gute Beschreibung der Schauplätze überzeugt, - egal, ob es sich um Venedig, Rom, Jerusalem oder die Universität handelt. Mit diesem Hintergrund können jedoch die im Vordergrund agierenden Personen leider nicht mithalten: Zwar wird sich (gefühlt) stundenlang über die lila Sprenkel in den Augen Morgans und ihrer Schwester ausgelassen, ansonsten bleiben die Figuren jedoch allesamt seltsam blass und die Geschichte beinhaltet einige Logiklöcher, die tief wie das Loch anmuten, in das ein Mitglied der Gruppe fällt (ACHTUNG, SPOILER): Einerseits sollen die Hüter ihre Steine beschützen, welches die erste Person des Buchs mit ihrem Leben bezahlt, andererseits händigen sie Morgan die Steine ohne Gegenwehr aus bzw. helfen ihr bei der Suche. Warum sucht die bösartige, aber bis auf eine Tätowierung für den Leser völlig im Dunkeln bleibende Organisation genau in der gleichen Reihenfolge wie Morgan? Warum tauchen alle beteiligten Parteien gleichzeitig bei Morgan auf? (SPOILERENDE).
Die Anleihen bei Dan Brown sind überdeutlich (Jagd nach Reliquien, Verschwörung, Zeitdruck), werden aber nicht in gleicher Güte ausgeführt. Trotzdem hat die angestrebte Serie bestimmt noch Potenzial, wenn die nächste Geschichte besser aufgebaut und - bei allen übersinnlichen Aspekten - etwas glaubwürdiger geschrieben ist.

Fazit: Ein bisschen zu schwach auf der erzählerischen Brust, wenn auch spannend erzählt.
3 Sterne