Pfingsten in aller Welt

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sillesoeren Avatar

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Wie schön, dass der ursprüngliche Titel Pentecost bei der Übersetzung nicht in irgend einen albernen, wortreichen Titel umgeändert wurde. Wer im Englischunterricht aufgepasst hat, wird "Pentecost" schnell mit "Pfingsten" übersetzen können. Und rechtzeitig zu Pfingsten 2014 durfte ich diesen rasanten Thriller lesen, der sehr viel mit der biblischen Pfingstgeschichte zu tun hat. Er will aber an keiner Stelle religiös beeinflussen, sondern sieht die biblische Pfingstgeschichte nur als Hintergrund für einen schnellen Wechsel von Schauplätzen in aller Welt, die die Protagonistin Morgan aufsuchen muss, um das Leben ihrer Schwester und ihrer kleinen Nichte zu retten.

Nach der Auferstehung Jesu sollen nach Auskunft der Autorin die 12 Aposteln je einen kleinen Brocken Gestein aus der Grabkammer Jesu an sich genommen haben. Den Steinen wird eine große Kraft nachgesagt, schon beim Tod eines einzelnen unschuldigen Menschen in der Nähe eines solchen Apostelsteins geschehen Wunder. Wenn alle 12 Steine zusammengetragen werden - was nach der Trennung der Aposteln vor 2000 Jahren nicht mehr der Fall war - sind die Folgen unabsehbar. Die Steine wurden seit dem ersten Pfingstfest stets von Hütern bewacht und weiter gegeben. Morgan und ihre Schwester Faye haben je einen solchen Stein von ihren Eltern erhalten, die Archäologen waren. Faye und ihre zweijährige Tochter werden entführt. Bis Pfingsten hat die Wissenschaftlerin Morgan Zeit, dann muss sie alle 12 Steine zusammengetragen haben oder die beiden Entführten werden in den Händen eines unberechenbaren Irren sterben. Es beginnt ein Rennen gegen die Zeit, bei der Morgen von Jake begleitet wird, dessen Interesse an den Steinen ihr nicht ganz klar ist, der aber durch das ARKANE_Institut, für das er arbeitet, all die logistischen und finanziellen Möglichkeiten hat, die die beiden für ihre Reise von Ort zu Ort benötigen. Ferner wird sie verfolgt von den brutalen Häschern einer anderen Organisation, Thanatos, die ebenfalls bis Pfingsten die Steine zusammen tragen wollen.

Auf diese Weise führt uns die Autorin zu verschiedenen Schauplätzen in der ganzen Welt. Oft zu Apostelgräbern, in deren Nähe auch deren Steine vermutet werden. Die Schauplätze, Personen und Szenen werden so detailliert und eindrucksvoll beschrieben, dass ich fast das Gefühl habe, dabei zu sein. Weglegen konnte ich das Buch nur sehr schwer.