Eine kriminalistische Familiengeschichte

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Cyril Pennington ist ein Vater, den man sich nicht wünschen würde. Ein jamaikanischer Taxifahrer, der sie alle für sich einnimmt. Er ist ein durchaus amüsanter Zeitgenosse, sehr gesellig und von sich überzeugt. Ständig ist er klamm, er schreckt auch nicht davor zurück, seine fünf Kinder von vier verschiedenen Frauen, die er irgendwann zusammenbringt, um mehr als einen Gefallen zu bitten.

Candice Carty-Williams, die britische Autorin mit jamaikanischen Vorfahren, hat mit „People Person“ einen etwas anderen Familienroman geschrieben. 16 Jahre, nachdem sich die Halbgeschwister das erste Mal gesehen haben, treffen sie wieder aufeinander. Und diesmal wird es dramatisch. Die Geschwister kennen sich zwar nicht so gut, haben aber sofort einen Draht zueinander. Sie helfen sich, halten zusammen. Und so nimmt diese dramatisch-komische Geschichte ihren Lauf.

Das Hörbuch habe ich mir vorlesen lassen, was zunächst ein etwas schwieriges Unterfangen war, denn Personen sind es so einige, von denen hier berichtet wird. Also war ein genaues Hinhören unabdingbar. Nach dem Einhören konnte ich sie dann gut unterscheiden, die Sprecherin gab jedem einzelnen seine individuelle Note.

Es geht ganz schön zur Sache, Gewalt und Rassismus sind ebenso Themen wie auch Social Media mit all den Schattenseiten, auch psychische Probleme werden nicht ausgespart. Ein gesellschaftskritischer Blick, verpackt in eine Familiengeschichte. Bunt zusammengewürfelt und doch fest verbunden. Eine kriminalistische Geschichte um Black People, die nach einem Unfall nicht unbedingt die Polizei dazuholen wollen, die Erfahrungen damit sind nicht die besten. Eine Geschichte, die schon etwas abgehoben daherkommt, nicht alltäglich, auch mit einigen Längen, mit nicht immer liebenswerten Charakteren. Und doch gut hörbar, eine ganz und gar andere Geschichte.