Unterhaltsame, liebenswerte Charaktere und eine spannende Geschichte

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mangomarina Avatar

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Eine People Person ist ein Mensch, der gern unter anderen Menschen ist. Offen und extrovertiert. In diese Kategorie lässt sich auch Cyril Pennington einordnen - solange die anderen Menschen nicht seine eignen Kinde sind. Er hat gleich fünf Kinder von vier unterschiedlichen Frauen, um keins kümmert er sich. Der Busfahrer ist ein ziemliches Ekelpaket und statt seine Kinder zu unterstützen, leiht er sich lieber Geld von ihnen und macht Versprechen, die er niemals halten wird.
Da seine Kinder aber relativ nah beieinander wohnen beschließt er, sie einander vorzustellen. So sammelt er seine Kinder, die gerade zwischen 9 und 19 sind und nichts von ihren Geschwistern wissen ein. Er möchte damit verhindern, dass seine Kinder einander unbewusst näher kommen.. Gut läuft daa alles natürlich nicht aus.
Knapp 20 Jahre später treffen sich dann alle wieder bei Dimple, um ihr bei einem großen Problem zu helfen, das ihre Leben auf den Kopf stellt.

Ich wusste echt nicht, wie viel ich von People Person erwarten kann. Und dann war ich plötzlich komplett gefesselt von dieser großartigen Geschichte. Und das lag nicht mal nur an der spannenden Situation, in der sich die Geschwister plötzlich befunden haben.

Wir erleben die Geschichte zum Großteil aus Dimples Sicht, bekommen aber auch viele Einblicke in die anderen Charaktere. Dimple ist eine ziemlich unsichere Frau. Als Kind war sie dick, als Erwachsene hat sie immer noch mehr Kurven, als vielen lieb ist. Das Verhältnis zu ihrer Mutter Janet ist schwierig. Sie ist ihre einzige Freundin und beide sind abhängig voneinander. Der plötzliche Kontakt zu ihren Geschwistern schmeckt Janet überhaupt nicht. Dimple ist mehr als überfordert mit der Situation.

Dementgegen steht ihre wenige Wochen ältere Schwester Lizzie. Sie sieht in Dimple eine Person, die gern das Opfer ist und keine Verantwortung übernehmen möchte. Streit und Anfeindungen sind da natürlich vorprogrammiert.Nikisha ist die älteste, was sie auch immer wieder deutlich macht. Automatisch übernimmt sie die Organisation und mischt sich in alles ein, während der jüngste im Bunde Prynce ein kleiner Träumer ist, der gerne redet und kifft. Mit Danny ist die Runde komplett. Er ist auf den ersten Blick ein optimistischer, lockerer Typ, aber natürlich steckt einiges hinter seiner Fassade.
Auch Cyril lernen wir besser kennen. Ich hab wirklich versucht, ihm gegenüber offen zu sein, aber war schnell angewidert von ihm. Auch wenn er mir bis zum End nicht sympathisch wurde, bin ich froh, noch mehr über ihn erfahren zu habe. Seine Geschichte und sein Verhalten sind alles andere als schön, aber irgendwo nachvollziehbar.
Ihr merkt es vielleicht schon - Ich bin unheimlich verliebt in die Charaktere und die realistische Tiefe, die sie mitbringen. Obwohl wir hier viele Personen haben und auch ihre Mütter noch Raum einnehmen, konnte ich sie schnell auseinander halten und hab zum Ende immer öfter gedacht ‚Hach, wie typisch für x.‘
Ich hätte diese einzigartige Konstellation am liebsten noch ewig begleitet, aber natürlich war die Geschichte irgendwann auserzählt. Auf die eigentliche Story kann ich leider nicht zu sehr eingehen, ohne groß zu spoilern. Glaubt mir einfach, dass sie unterhaltsam ist und sich lohnt.
Außerdem wurden verschiedene Themen wie Rassismus, Haft, Traumata und mehr perfekt in die Geschichte eingeflochten. Ich bin ja ein großer Fan davon, wen solche Dinge nicht totgeschwiegen und einfach gut in eine Geschichte integriert werden, ohne dass sich plötzlich alles darum dreht.
So, ihr seht, ich bin begeistert und das passiert wirklich nicht allzu oft 🤭 Von mir eine große Empfehlung, wenn ihr realistische Charaktere mögt, die zwar nicht perfekt, aber sehr unterhaltsam und liebenswert sind. Ich empfehle aber auf jeden Fall erstmal.