dramatische Familiengeschichte

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dorli Avatar

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Bristol. Die 17-jährige Zoe Maisey ist vorbestraft. Die hochbegabte Pianistin mit Aussicht auf eine große Karriere wurde vor 3 Jahren zu 18 Monaten Jugendarrest verurteilt, weil sie einen Autounfall verursacht hat, bei dem drei ihrer Mitschüler starben.
Nach Verbüßen der Strafe ist Zoe mit ihrer Mutter von Devon nach Bristol umgezogen. Ihre Mutter hat wieder geheiratet, allerdings ohne Chris Kennedy, dem neuen Mann an ihrer Seite, von Zoes Vergangenheit zu erzählen. Doch dann wird dieses gut gehütete Geheimnis während eines Klavierkonzerts gelüftet und wenige Stunden später ist Zoes Mutter tot…

Gilly Macmillan versteht es mit ihrem lockeren und angenehm zu lesenden Schreibstil ganz hervorragend, den Leser in ihren Bann zu ziehen. Schnell wird man hineingezogen in einen Strudel aus Lügen, Täuschung, Wahrheit und Geheimnissen.

Die eigentliche Geschichte umfasst gerade einmal 24 Stunden, wobei die Autorin die Handlung zunächst auf zwei Zeitebenen spielen lässt und zwischen den Stunden direkt nach dem Konzert und den Ereignissen am nächsten Morgen hin und her springt. In diese Geschehnisse eingebettet sind Rückblenden in die Zeit rund um den Unfall und Zoes Gefängnisaufenthalt. Außerdem gibt es Abschnitte, in denen Chris’ Vorgeschichte erzählt wird. Klingt recht verwirrend, ist es aber nicht. Man kann dem Geschehen trotz der ganzen Schlenker bestens folgen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass man die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven präsentiert bekommt – der Autorin gelingt es dabei ausgezeichnet, dem Leser die Erinnerungen, Gedanken und Gefühle ihrer Akteure zu vermitteln. Man erlebt alles, was der Einzelne durchmacht, äußerst intensiv mit.

„Perfect Girl“ hat mir insgesamt sehr gut gefallen. Eine dramatische Familiengeschichte die aufzeigt, wie schnell ein scheinbar perfektes Leben ins Wanken geraten und zerbrechen kann.