Spannendes Familiendrama

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Zoe Maisey scheint geradezu perfekt zu sein: schön, talentiert und mit der Aussicht auf eine glanzvolle Pianistenkarriere... Doch der Schein trügt.
Vor drei Jahren zerbrach ihr Leben und das ihrer Eltern, als die damals 15-Jährige bei einem Unfall den Tod dreier Jugendlichen verschuldete. Sie musste mehrere Monate in den Jugendarrest und die Ehe ihrer Eltern ging in die Brüche. Doch nun ist ein Neuanfang gelungen. Sie ist mit ihrer Mutter Maria, deren neuem Ehemann Chris und ihrem Stiefbruder Lucas in eine andere Stadt gezogen. Beide wissen nichts von ihrer Vergangenheit. Bei dem ersten Konzert ihres "Zweiten Lebens" taucht plötzlich ein Mann auf und beschimpft sie als Mörderin. Ein paar Stunden später ist Zoes Mutter tot. Damit ist nichts so perfekt wie es scheint und die Vergangenheit scheint Zoe wieder einzuholen...

Ich bin durch eine Leseprobe auf das Buch aufmerksam geworden und es hat mir wirklich gut gefallen. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Autorin Gilly Macmillan erzählt die Geschichte immer abwechselnd aus der Sicht verschiedener Familienmitglieder. Dabei werden die Geschehnisse am Konzertabend vor Marias Tod und die Suche nach dem Täter am Tag danach, aber auch die Umstände des Unfalls vor drei Jahren näher beleuchtet.
Das Buch beginnt bereits sehr spannend und durch die Schilderung der Handlung aus verschiedenen Perspektiven hat man als Leser immer wieder andere Einblicke in die Geschehnisse. Das sorgt auch dafür, dass die Spannung nicht abreißt. Stück für Stück setzen sich so die Puzzleteile der Nacht des Unfalls in der Vergangenheit, sowie der Nacht von Marias Tod zusammen.
Man erfährt so die Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen und kann sich gut in sie hineinversetzen.

Gut gefallen hat mir auch das eingeschobene Drehbuch "Was ich weiss" von ihrem Stiefbruder Lucas innerhalb des Buches (sozusagen Buch im Buch).
Es beleuchtet seine eigene Vergangenheit und die seines Vaters, insbesondere den Tod seiner Mutter. Auch hier gibt es dunkle Geheimnisse.

Das Buchcover ist optisch sehr schön gestaltet, passend zum Titel. Das Mädchen am Klavier verkörpert sehr gut die scheinbar perfekte Zoe. Der alte Zeitungsausschnitt von Zoes Unfall auf der Innenseite der Umschlagklappe hat die Buchgestaltung sehr gut abgerundet.

"Perfect Girl" ist damit ein gelungener, abwechslungsreicher Psychothriller, der mit wenig Blut auskam, aber trotzdem nie die Spannung verlor. Von mir gibt es 5 Sterne und eine unbedingte Leseempfehlung!

Ich werde nun auch auf jeden Fall den ersten Thriller "Toter Himmel" von Gilly Macmillan lesen.