Ein Buch perfekt für alle ehemaligen, zukünftigen und gegenwärtigen Pubertierenden....eben für ALLE.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
pemberley1 Avatar

Von

Perfekt für dich von Chantal Schreiber

Was oder wer ist, oder welche Umstände sind, perfekt für einen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Buch. Ist es das was wir wollen, nur des Wollens wegen, oder das was wir brauchen? Ist es das, was uns zuerst aufgezwängt wird, wo wir am Ende erkennen, dass es das Richtige ist? Oder ist es gar das, was uns zufällig über den Weg läuft, und was perfekter für uns ist, als das, von dem wir denken, dass es perfekt allgemein, und perfekt für uns ist? Verwirrend, oder? Und trotzdem war vielleicht Jeder von uns schon einmal in einer Situation, wo er sich eine dieser Fragen gestellt hat. Und dann gibt es noch dieses Buch hier, was einen zusätzlich nochmal zum Nachdenken darüber anregt.

Und weil‘s so schön war, noch mal einen Rezensionsprolog, irgendwie zusammenfassend mit Gedankenallerlei zum Buch:

Alsooooo. Was Viele von euch vielleicht nicht wissen ist, dass ich natürlich spätestens jetzt, beim Lesen, zum 13jährigen Teenager mutiert bin. Und das ist nicht schön…… naja doch irgendwie………….oder nein……….. oder doch.......... ach.......menno....... ich hab eben hormonelle Stimmungsschwankungen :/ :D ………….. so in etwa könnte das sein denn dieses Buch wurde mal wieder von zwei Personen gelesen. Zum einen bin da ich. Claudia. Die Leserin des Buches. Und alles andere als 13 Jahre. Aber da ist ja noch diese Sache, mit dem „sich in den Protagonisten reinfühlen“. Diesmal durfte ich also am Rand der Pubertät kratzen, ein wenig zickig sein, sich ungerecht behandelt fühlen, jemanden hassen, den mein heutiges ICH total nett finden würde, schwärmen und uhhhhh…………… mich das erste Mal verlieben :D. ( und jahaaa, vielleicht auch mal auf dem Boden aufstampfen und schmollen).

Klingt alles ziemlich komisch, aber ich bin ja gerade in meiner Pubertätsrolle, und da ist eben schon mal fast die ganze Welt gegen mich.

Das ist etwas, was mir am Buch sehr viel Spaß gemacht hat. Mein 13jähriges Ich war bestürzt darüber, alles war schrecklich, die ganze Situation bedrückend, und ja, die Hölle. Mein eigentliches Ich hat dann öfter mal geschmunzelt und wollte Kim tätscheln und ihr sagen, dass alles gut wird, denn in ein paar Jahren kommen erst die richtigen und wirklichen Probleme des Lebens. Und ja, das Buch war so schön bildhaft geschrieben, dass ich mir direkt vorstellen konnte, wie Kim durch genau so eine Aussage wutentbrannt das Zimmer verlassen hätte, oder einen flapsigen Kommentar von sich gegeben hätte. Andere Gemüter, die das Buch lesen, werden vielleicht dauerhaft das Dauerschmunzeln auf dem Gesicht haben, mit einem Kopfnicken, und einem dauermurmelnden „jaja“.

Lustig ist, dass einem die Pubertät hier manchmal vorkommt, wie eine dunkle Seite von, die einen beeinflusst, und einen schlimme Dinge tun lässt, und das Selbst kurzzeitig völlig verändert, um jemand anders zu sein, und wer weiß, vielleicht tut sie ja auch genau das mit uns (jaaaaaa, ich vergleiche das jetzt absichtlich mal mit dem guten Anakin, der sich der dunklen Seite der Macht hingibt, bitte nicht zu ernst nehmen).

Es gab Stellen an denen ich selber nochmal neu pubertiert bin, an denen ich mir gedacht habe, wie ungerecht das Ganze ist, in denen ich wirklich mit Kim mitfühlen konnte, und mich von allen anderen verraten gefühlt habe. Und auch ungerecht behandelt. Von meinen Eltern (die nicht meine, sondern Kims Eltern waren), und von meinem Bruder Toby (der in Wahrheit gar nicht mein Bruder ist, denn meiner heißt ganz anders). Ja. Alles war eine wunderbare Erinnerung an die Dinge, die damals unser ganzes Leben beherrscht haben, die aber im Gegensatz zu unseren heutigen Erwachsenenproblemen im Nachhinein zwar klein erscheinen, in der damaligen Zeit aber wirklich unser Tun bestimmt haben. Also nichts wie rein ins Buch, und nochmal ein 13jähriger, etwas aufmüpfiger weiblicher Teenager werden. Bei mir scheint das irgendwie hingehauen zu haben, zumindest für die Spanne des Buchlesens :D. Wie schon gesagt: Bin da wohl irgendwie ein bisschen mutiert. Und das alles, worüber ich nun geredet habe, das kommt so (denn ein wenig über die Geschichte des Buches will ich ja auch erzählen). In diesem Sinne.

Buchgeschichte:

Kim, die Hauptprotagonistin des Buches ist…….. na?!........... hab ich es nicht oft genug erwähnt?.......richtig…..13 Jahre alt. Und wie das mit 13 nun mal so ist……. Totaaaaaaal verknallt in Danny – seines Zeichens Mathematik Ass, Sportskanone, etwas älter als sie, einfach umwerfend in seinem Aussehen und……. Naja……. Nicht wirklich sehr kontaktfreudig, was Kim angeht (heißt, er müsste ja auch irgendwie mal bemerken, dass Kim auf diesem Planeten existiert).

Kim macht sich ihre Welt, wie sie ihr gefällt, frei nach dem Motto, dass es so gehen muss. Probleme in Mathe? Perfekt! Danny kann ihr Nachhilfe geben! Er wird Zeit mit ihr verbringen. Sich unsterblich in sie verlieben. Sie küssen wollen, und Kim als seine neue Freundin auserwählen………(mein 13 jähriges Ich gerade so: oh wie schön; mein eigentliches Ich gerade so: jaja Kim, wovon träumst du eigentlich nachts?! :D). Nunja. Kims Eltern scheinen es eher so wie mein eigentliches Ich zu halten. Sie durchkreuzen die Pläne ihrer pubertierenden Tochter nämlich aufs Entsetzlichste (wie praktisch, wenn man psychologische Coach – Eltern hat, die verständnisvoll sein wollen, und eine Menge Ahnung von richtiger Erziehung haben). Kim soll in Mathe besser werden. Und eigens dafür haben sie Mila engagiert. Mila ist nett, zuverlässig, gut in Mathe. Da gibt es nur ein Problem, denn Mila ist nicht Danny. Und wie es bei Pubertierenden gerne mal der Fall ist, werden die Eltern wütend angeschnaubt, und Mila zur Erzfeindin von Kim erklärt, allein aufgrund dessen, dass sie natürlich die Schuld daran trägt, dass Kim keine Nachhilfe bei Danny bekommt. (jaja ich weiß, Logik und Pubertät waren noch nie die besten Freunde). Erpressenswerterweise stellen die Eltern ihr dann auch noch die Bedingung, dass sie das für die Ferien vorhergesehene Fußballcamp nicht antreten darf, wenn das mit Mila und der Mathenachhilfe irgendwie schiefgehen sollte. WAS?! Ich habe nicht erwähnt, dass Kim Fußball spielt? Naja, dies wäre dann wohl nachgeholt worden ;). Mehr schlecht als recht versucht Kim im Laufe des Buches Mila zu sabotieren, ein wenig zu schmollen, nebenher das Fußballcamp zu genießen…….. und komischerweise auch noch auf die Idee zu kommen, eine Freundin für ihren Bruder zu suchen. Denn der ist für seine 18 Jahre schon sehr erwachsen, und ein Herz und eine Seele mit seiner Schwester. Hier die Richtige zu finden, ohne dass er davon erfährt und die Mathenachhilfe mit Mila zu überstehen….. kann ganz schön nervenaufreibend sein. Zum Glück hat Kim immer Unterstützung von ihrer Oma Bine, denn die passt auf sie auf, da Kims Eltern sich auch noch aus dem Staub gemacht haben, um eine Kreuzfahrt anzutreten. Und dann wäre da als Unterstützung ja auch noch dieser nette Junge aus dem Fußballcamp – Lego. Ein Kerl mit dem man lachen kann, der immer Späße macht…… und der wohl auch irgendwie einen Narren an Kim gefressen hat. Die Frage ist nur………. Wird Kim vor lauter Danny und Mathe und Wut auf Mila das auch erkennen? DAS………… meine Lieben………… dürft ihr dann selbst lesen. Und eins kann ich euch sagen: Wenn Kim Lego nicht nimmt……. Mein 13 jähriges Ich würde es sofort tun :D (ich sag es auch gerne nochmal hier Lego, du hattest mich spätestens bei Gleich 9 ¾) :D

Und dann ist da in diesem Buch natürlich noch ein Protagonist, der sich Kims Gewissen nennt, und der immer wieder, mit ihren eigentlichen Taten ringt, die ich mal einfach auf die Pubertät schiebe. Ähnlich wie ein Engelchen, und ein Teufelchen. Und tatsächlich auch irgendwie ähnlich meiner beiden Seiten, die das Buch gelesen haben.

Cover:

Das Cover ist gerade jetzt, zu dieser Jahreszeit sehr passend. Die Geschichte spielt in einem Zeitraum der Sommerferien von Kim. Es ist warm. Fußball, Hund, Eis, gekühlte Getränke………. Und hey, es sind ja auch gerade Ferien, werden schön auf dem Cover abgebildet, und zeigen so einen Querschnitt aus Kims momentanen Leben. Also habe ich als nicht mehr ganz 12 jähriger Teenager mir gedacht…….. das passt doch genau zu diesen Sommertagen. Und macht Lust auf eine sommerliche Story.

Fazit:

Dieses Buch legt auf geschickte Weise zwei Geschichten in einer zurecht, in der es auch ein wenig darum geht, dass wir immer das wollen, was wir nicht haben können…….. und dass das was wir wollen, manchmal näher ist, als wir glauben und wissen, weil wir uns zu sehr auf das konzentrieren, was wir nicht haben können (äh ja, was für ein Satz). Ja klar, wird man nun sagen, wir als Erwachsene haben das gelernt. Aber in diesem Buch geht es um eine ganz andere Zeit im Leben. Und zwar genau um die, in der alles ungerecht ist, alle fies….. und in der einen einfach keiner versteht, und die ganze Welt gegen einen ist. Gibt es nicht? Na doch! Erinnert euch doch bitte mal an eure eigene Pubertät. In dieser steckt so ziemlich anfänglich dann wohl auch Kim, unsere Hauptprotagonistin im Buch. Sie ist das typische Beispiel für Jemanden, der alles falsch macht, obwohl er alles richtigmachen will. Und der das Richtige haben will, und nicht erkennt, dass es natürlich das total Falsche ist.

Die Beziehungen der Protagonisten im Buch gefallen mir total gut, gerade Kim und ihre Familie, sprich ihre Oma und ihr Bruder Toby, passen eigentlich…. Achtung Wortspiel……..perfekt zueinander. Und so langsam aber sicher, wird im Buch auch Kim klar, was sie eigentlich an ihrer Familie hat, auch wenn sie selbst nicht immer gut gegenüber ihnen benimmt.

Das Buch mag vielleicht keine große literarische Herausforderung sein……. Soll es übrigens auch nicht, kann es auch nicht………. Aber trotzdem macht es Spaß, und ist leicht, an einem schönen Sommertag in einem schattigen Garten mit einem kühlen Getränk, idealerweise auf einer Sonnenliege, zu lesen. Und sein wir doch mal ehrlich, momentan haben wir hier doch mehr als genug sommerliche Tage :D. Trotz allem ist das Buch aber nicht einfach nur eine platte Geschichte, sondern beschäftigt sich, unter der pubertierenden Oberfläche, auch mit wichtigen Gegenwartsthemen. Außerdem lässt es einen fast durchgehend schmunzeln, und das in jeder Altersgruppe, schon allein deswegen, weil die Situationen und die Lebendigkeit der Beschreibungen Vielen bekannt vorkommen wird.

Gerade im letzten Drittel hat die Geschichte dann wirklich ungemeinen Tiefgang. Zu empfehlen für junge Mädchen, aber auch für ältere Teenager, die sich nochmal in die Gefühlswelt eines heutigen Teenagers einfühlen wollen. Und so ganz unlehrreich ist das Buch ja auch nicht, so dass man eine Menge mitnehmen kann,

Die Geschichte zeigt uns, dass das, was wir suchen, manchmal direkt vor unserer Nase ist, ohne dass wir es sehen, und das ist im Buch nicht nur auf eine Situation bezogen, sondern gleich auf mehrere. Dahingehend geht die Geschichte in eine sehr schöne Richtung, die uns lehrt „bitte ab und an mal genauer hinschauen, und sich nicht auf Dinge konzentrieren, und an ihnen festhalten, wenn sie eh nichts bringen, und man doch genau das auch in einer anderen Person finden kann“. So geht es Kim mit Danny, und auch mit der Suche nach einer Freundin für ihnen Bruder………..und irgendwie auch mit ihrer Familie, die wirklich nur ihr Bestes will, und wirklich tolerant ist. Aber diese Phase in der Kim ist, die macht sie blind für all das. Was sie sich in den Kopf gesetzt hat, das soll auch genau so sein, andere Alternativen gibt es nicht, bzw. gibt es die natürlich, sie werden aber nicht akzeptiert. Das spannende am Buch ist, ob Kim am Ende diese Alternativen doch annimmt, und damit eine kleine Hürde gegen den Pubertätstrotz überwindet, oder ob sie es nicht tut. Und genau deshalb wird das Buch auch nicht langweilig.

Denn trotz der Leichtigkeit und Spritzigkeit eines Jugendromans, kommen hier auch ernstere Töne zum Anschlag, und es regt zum tiefergehenden Nachdenken an.

Denn ebenso kann man sich am Ende die Frage stellen, was die Menschen, die perfekt zu einem passen, bereit sind zu ertragen, wenn sie denn wirklich meine perfekten Umgebungsmenschen sind. Verzeihen sie mir alles, und ertragen sie alles, was ich ihnen antue?

Was ich am Buch besonders mag, ist diese kleine Lehre, die es am Ende gibt. Für mich verständlich so, dass man manchmal bei Dingen genauer hinschauen sollte. Denn das was man möchte, zum Beispiel einen wirklich netten Freund, das könnte man haben, wenn man nur genauer hinsieht, und sich nicht auf genau den Kerl konzentriert, der eigentlich gar nicht zu einem passt. Gerade für Mädchen im Teenageralter ist das eine schöne Sache, und wird somit besser rübergebracht, als wenn man ihnen versucht, das zu erklären, und nur ein Augenrollen als Antwort bekommt.

„Perfekt für dich“ ist für Mädchen ab 12 Jahren eingestuft. Eine Geschichte über Freundschaften, das Erkennen dessen, über Dinge die einem klarwerden, und die erste Liebe. Nun gebe ich zu, ich habe sowohl die 12 Jahresgrenze schon hinter mir, als auch meine erste Liebe (und ja, wohl auch irgendwie diesen einen Kerl, aus der oberen Klasse, der einen nicht wirklich beachtet hat, den aber alle Mädchen total toll fanden).

Und wie jedes Mal kommt am Ende meiner Rezension ein Lied, das ich irgendwie mit dem gelesenen Buch oder den Protagonisten, in Verbindung setze. Diesmal ein Lied, aus einer Zeit, als ich noch etwas jünger war. Ich dachte es passt so schön zu Kim, und ihrer Denkweise, und ihrem Selbstschmollen, in das sie gerne mal verfällt :D :

I'm just a kid…….. And life is a nightmare.
I'm just a kid…….. I know that it's not fair.
Nobody cares……………'Cause I'm alone and the world is…… Having more fun than me.

Und weil es diesmal noch einen zweiten Text gibt der irgendwie passt, hier als Premiere noch einen zweiten Text:

She wears high heels……. I wear sneakers.
She's cheer captain ……….and I'm on the bleachers.
Dreaming about the day…….. when you wake up………. And find that………..what you're looking for……….. has been here…….. the whole time.